Full text: Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters

I. Tie ersten Kämpfe der Germanen mit den Römern. 
3 
Herren ohne Erfolg blieben, so mußten die Waffen entscheiden. In 
der Nähe des Rheines, bei dem heutigen Mülhausen im Elsaß, 
unterlagen die zahlreicheren Scharen Ariovists der bessern Bewaffnung 
der römischen Soldaten und der trefflichen Führung Cäsars im Jahre 
58 v. Chr. Geb. Ariovist entkam über den Rhein. Die Germani-Z8v. «Hr. 
siernng Galliens war vereitelt; das Land gehörte den 
Römern. Jedoch blieben deutsche Stämme auf der linken Seite des 
Flusses sitzen. 
Um die Germanen vom weitern Vordringen abzuschrecken und 
den unruhigen und wankelmütigen Galliern jede Unterstützung durch 
ihre Nachbarn zu nehmen, überschritt Cäsar aus einer Brücke zweimal 
deu Rhein. Eroberungen jenseits des Flusses zu machen, lag nicht 
in seiner Absicht; der Rhein sollte die Grenze des römischen 
Reiches sein. 
3. Augustlls und die Germanen. Germanicus. 
Nachdem der römische Kaiser Augustus^) durch seine Stiefsöhne 
Drusus und Tiberius die Völkerschaften in den Alpen und nördlich 
von denselben bis zur Donau bezwungen und dort eine Reihe von 
neuen Provinzen, darunter Noricum und Pannoniens, gewonnen 
hatte, sollte Drusus die freien Germanenstämme jenseits des Rheines 
unterwerfen. Dieser erbaute zu den: Zwecke auf dem Rheine eine 
Flotte, verband dann diesen Strom mit der Assel und dadurch mit 
dem Znydersee und der Nordsee und erschien endlich mit seinen 
Schiffen in der Ems. Die römischen Waffen zeigten sich den Germanen 
überall überlegen. Die deut Rheine zunächst wohnenden Stämme wurden 
unterworfen und im Innern des Landes wurde an der obern Lippe 
die Festung Aliso angelegt. Drusus drang sogar bis zur Elbe vor, 
starb aber auf dem Rückwege im Jahre 9 v. Chr. Geb. an einem Bein¬ 
bruch infolge eines Sturzes mit dem Pferde. 
Nach Drusus' Tode übernahm sein Bruder Tiberius den Ober¬ 
befehl gegen die Geraumem Er gewann durch Geschenke und Ehren¬ 
bezeugungen ihre Fürsten, benutzte die unter den Stämmen herrschende 
Zwietracht, und da er auch mit den Waffen siegreich war, so wußte 
er die Germauen zwischen Rhein und Elbe allmählich an die römische 
Herrschaft zu gewöhnen. 
Dagegen verließ der Stamm der Markomannen seine Sitze 
am Main, um sich dein römischen Einflüsse zu entziehen, und wanderte 
nach Osten. Marbod, der in Rom römisches Kriegswesen und römische 
Staatskunst kennen gelernt hatte, führte sie nach Böhmen. Er unter¬ 
warf weithin alle benachbarten Stämme seiner Herrschaft und nahm 
1) Augustus regierte von 30 v. Chr. bis 14 rt. Chr. 
2) Von dem Lande zwischen Inn, Donau und Dran bildete die östliche 
Hälfte Pannonien, die westliche Noricum. 
1*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.