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Schweiz.
nennen die Mitglieder des Landrarhs; gemeinschaftlich haben sie einen
pannerherrn und Landeshauptmann. Bundescontingent 372 Mann.—
Sarnen, Hauptort ob dem Wald, Flecken, 3600 L. Versammlungsort
der Gemeinde an dem Platze der 1308 zerstörten Burg Landenberg.
Rathhaus mit merkwürdigen Gemälden und dem neuesten Schweizer Re¬
lief, 210Q.Stunden umfassend. Gymnasium. Gerbereien, Waarennie-
derlage. — Das romantische Melchchal mit Marmorbrüchen, Vaterland
Arnold's v. Melchthal und des Einsiedlers Klaus v. d. Flüe. — Das En¬
gelberger Thal, zwischen steilen Felsen; in demselben eine große Abtei
mit bedeutender Bibliothek.— Sranz, Hauptort von Nidwalden, Flek-
ken, 4800E. Rachhaus, mit den bei Sempach, Morgarten und Mur¬
ten eroberten Fahnen; das Zeughaus mit Arnold's v. Winkelried Panzer.
Schöne Kirche. Kriegsgräuel 1798.
c) Die übrigen alten Lanrons.
7) Zug — 5^ Q. M. 15,000 E. In S. ist noch Gebirgsland, die
höchste Spitze der Ruffi — 4900 F. liegt auf der S. Gränze; in N. ist
fruchtbares Thailand. Die Reust ist an der W. Gränze, der Sihl an der
O. Gränze. Der Zuger See, der tiefste unter den Schweizer Seen (2M.
lang), steht durch die Lorze mit dem EgeriSee und der Neuß in Ver¬
bindung. In N. wird Wein-, Kastanien-, Obst- u. Ackerbau stark ge¬
trieben; die Industrie ist gering; es giebt jedoch 2 Kupferhämmer. Die
E. sind Katholiken. Die Verfassung ist demokratisch. Die Laudesge-
meinde wählt den Landammann, den Lanronsrarh (Verwaltungsbehör¬
de), den Dreifachen Landrarh (gesetzgebende Behörde) und die übrigen
Beamten. Bundescontingent 250Mann. Beitritt zum Bunde 1352.
— Zug, 2800E. Gymnasium, Bibliothek. Schone Kirche. Der Mor¬
garten, Vergabhang am ÄgeriSee, an dessen Fuße Schlachten 1315 und
1798 vorfielen.
8) Slarus — 21 QM. 29,000E. Gebirgsland. Der östliche Urner
Alpenzug schließt das Hauptthal des Cantons, welches die Linth durch¬
strömt, ein; ins Linrhhal öffnen sich das Rlönchal in NW., das Sernst,
thal in SO. Die höchsten Alpengipfel sind der Döde (ii,iooF.), der
Ristenberg (10,400 F.), Hausstock (9700 F.), Scheibenberg (9400F.), alle
an der Gränze von Graubündten, der Slarnifch (8900 F.) mit ausgebrei¬
teten Gletschern in W. der Linth. In N. ist der wallen See (2 Meilen
lang ^M. br.), in welchen die Linth geleitet ist, welche früherhin unmit¬
telbar in den ZüricherSee floß und durch Erhöhung ihres Bettes den
Wallen See, der in sie abfließt, so anschwellte, daß große Strecken Landes
versumpften und die Örter an seinen Ufern in Gefahr kamen, ja der
ganze Canton zum See geworden sein würde, wenn nicht durch Escher's
rastloses Bemühen der merkwürdige Lmrhkanal zu Stande gekommen
wäre. Im Innern sind verschiedene kleine Seen. Obstbau ist ziemlich
beträchtlich, Wein- u. Getreidebau gering. Starke Viehzucht, Bereitung
des grünen Käses (Schabziger). Einsammeln von Arzneipflanzen (Seidel¬
bast u. Isländisches Moos sind häufig); berühmte Gemfenjäger. Wichtig
sind