Neue Zeit 
1517-1648 A. Erhebung und Kampf der germanischen 
Welt gegen den Katliolicismus. 
1517—1555 I. Zeit der Reformation: 
Wiedereinlenken in die Bahnen des Altertums durch Befreiung des Denkens 
von der Obergewalt des Papstes.1) Erster Kampf und Sieg der Protestanten. 
1. Renaissance, d. h. Wiederaufleben des klassischen Altertums 
in Kunst und Wissenschaft (Humanismus). 
1500—1600 a) In Italien. 
a) Kunst, eigentliche Renaissance (Cinquecento). 
1452—1519 Leonardo da Vinci,2) Maler und Bildhauer, wies auf die Natur 
noch mehr als auf die Antike hin und gründete die .Kunst 
auf Studien der Anatomie und der Perspektive. Be¬ 
gründer der Portraitmalerei. Hauptwerk: Abendmahl, 
Wandgemälde in Florenz. 
1475—1564 Michelangelo Buonarotti, aus dem Geschlecht der Grafen von 
Canossa, Maler, Bildhauer und Baumeister: Grabmal 
Julius’ II. in Rom, mit der Statue des Moses; Fresken der 
Sixtinischen Kapelle im \ atican; Peterskirche. 
i) Wie die äufsereWelt gewissermaßen über sich hinausgedrängt und zu der Entdeckung 
von Amerika geführt hatte, so lehnte sich auch die Fülle und Mannigfaltigkeit des gesamten 
Lebens gegen die erstarrten und inhaltlos gewordenen Formen der katholischen Kirche auf, 
welche nicht Beherrschung des Lebens durch Einsicht und Willen, sondern Flucht aus 
dessen harten Kämpfen gelehrt hatte, um das Ideal der Menschen in Mönch und Nonne zu 
verwirklichen. Demgegenüber sah man, dafs das Leben auch andere berechtigte Aufgaben und 
Ziele gestatte, und besonders trug zu einer höheren Wertschätzung des bürgerlichen nicht¬ 
geistlichen Lebens das Studium des Altertums bei, welches eine Welt mit grofsartigem Leben 
kennen lehrte und die Menschen trotz aller ihrer Natürlichkeit dennoch von sittlichen und den 
christlichen nahe stehenden Idealen beherrscht zeigte, während die Reste der alten Kunst den 
Sinn für das Schöne bildeten und neben das Heilige auch das Men sch lieh-S c hö n e 
stellten. - Die romanischen Völker liefsen für diese neue Auffassung der Welt die alten 
Formen der Kirche bestehen, sodafs der Papst das Richteramt über das gesamte Leben und 
Denken behielt, während die germanischen auch die alte Form verwarfen und jeden vor die 
letzten Quellen des Christentums und vor sein Gewissen stellten. 
2) Durch da wird der Ort der Herkunft angegeben, da Famiüennamen (oft aus dem Genitiv 
des Vaters entstanden, z. B. Cola di Rienzi = Nicolaus Laurentii sc. filius, deutsch Lorenson u. ä.) 
noch nicht durchweg üblich waren, sondern z. t. aus der Ortsangabe entstanden (vgl. die iS amen 
Wiener, Prager u. ä.). — Vinci eine Stadt bei Florenz.
	        
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