Full text: Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern (Theil 1)

Vorwort. VII 
XDie wichtig dies für den Geschichtsunterricht ist, da nur auf 
diese weise die Selbstthätigkeit des Schülers wirklich angeregt und 
fortwährend beschäftigt wird, leuchtet ein. Aber auch bei der Selbst¬ 
belehrung durch ein Geschichtsbuch wird der denkende Leser gewiß 
mehr Freude an einer Darstellungsweise haben, welche seinen Oer¬ 
stand und seine Beobachtungsgabe, als an einer, welche nur jein Ge¬ 
dächtnis und höchstens noch seine Phantasie in Thätigkeit versetzt. 
Erst bei dieser Art der Geschichtsbehandlung wird es auch 
thunlich, das Wichtige von dem Unwichtigen zu scheiden, jenes 
voran-, dieses zurückzustellen. Und das ist schlechterdings not¬ 
wendig, zumal beim Geschichtsunterricht in der Schule (der sich 
darin wesentlich von dem aus der Universität unterscheidet), aber 
auch für die, welche zwar gern Geschichte, besonders vaterländische, 
treiben, jedoch ein gelehrtes Studium daraus nicht machen wollen. Für 
den Schüler sowohl als auch für diejenigen, welche schon einen Lebens¬ 
beruf haben und daher neben der Arbeit in diesem nur in kurz be¬ 
messenen Stunden ihrem Streben nach Erweiterung und Vertiefung 
des früher erworbenen Wiffens nachzugeben vermögen, wie “Kauf¬ 
leute, Gewerbtreibende, Landwirte, ja auch ein großer Teil der 
„Studierten" — für alle diese ist es unerläßlich, daß ihnen von der Ge¬ 
schichte nur soviel geboten werde, als sie sich wirklich aneignen, 
fassen und behalten können. XDird ihnen mehr aufgedrängt, so 
werden sie entweder von vornherein mit Unlust daran gehen, oder 
sie werden das mühsam (Erlernte bald wieder vergessen. 
Es war nicht leicht, die ganze deutsche Geschichte von den 
ältesten bis auf die neuesten Zeiten, politische und Kulturgeschichte, 
auf einige dreißig Bogen (so viel wird das Buch umfassen) zusam¬ 
menzudrängen. Allein ich hoffe, daß dennoch nichts wirklich Wichtiges, 
d. H. nichts, was für unser National- und Volksleben von eingrei¬ 
fender und nachhaltiger Bedeutung gewesen ist, vermißt werden wird. 
Für Solche, welche eine oder andere Partie unserer vaterländischen Ver¬ 
gangenheit eingehender kennen lernen möchten, habe ich jeder der 
drei Abteilungen des Buches Angaben „litterarischer Hilfsmittel" 
hinzugefügt.
	        
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