Full text: Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern (Theil 1)

Kriegführung und Bewaffnung. 
wilden Kriegern nach dem Schicksal, das ihre Kameraden unter Varns 
betroffen hatte, fürchteten) hätten weder Harnisch noch Helm; nicht 
einmal ihre Schilde seien durch Eisenbeschläge oder Leder geschützt, 
sondern cht bloßes Geflecht von Weiden oder dünnen Brettern; nur 
die erste Schlachtreihe führe Lanzen mit Metallspitzen, die Hinteren 
Glieder hätten nur kleine Wurfgeschosse oder Stangen mit im Feuer 
gehärteten Spitzen!" Und noch mehr als dreihundert Jahre später 
war dies nicht anders. In der Straßburger Schlacht kämpften die ger¬ 
manischen Haufen mit ihren bloß aus Rutengeflecht oder Brettern ge- 
fertigteu, höchstens mit einem Metallbeschlag oder einem ledernen 
Überzug versehenen Schilden gegen die von Eisen starrende Phalanx 
der Römer, deren metallene, mit einem starken Stachel versehene Schilde 
die zerbrechlichen Schutzwaffen der Gegner leicht zertrümmerten und 
ihren nackten Leibern schwere Wunden beibrachten. 
Die Angriffswaffe der Germanen war nach Taeitne- 
hauptsächlich die Framea, ein kurzer Spieß mit einer schmalen Eisen¬ 
spitze, gleich geeignet znmW urf, wie zum Stoß. Lanzen und Schwerter 
waren weniger gebräuchlich. Doch erfahren wir, daß in den Kämpfen 
zwischen Germaniens und Armin den Cheruskern ihre langen Lanzen 
beim Kampfe auf bewaldetem Boden hinderlich wurden. In alten 
Grabstätten fand man Streitäxte, Streithümmer, Keulen; nur weiß 
man nicht, aus welcher Zeit diese Waffen stammen. Auch Schleudern 
werden unter den ältesten Waffen der Germanen genannt, seltener 
Bogen. Ihre Schwerter waren, gleich ihren Lanzen, lang, mehr 
zum Hieb als zum Stoß eingerichtet, weshalb sie gegen die römischen 
Soldaten mit ihren kurzen Schwertern beim Kampfe Mann gegen 
Mann sich im Nachteil befanden.
	        
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