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haßten Hohenstaufen*) das durch MargarcthenS Söhne
in weiblicher Linie sich verjüngende Hohenstaufcnsche
Haus zu vernichten und wie derselbe durch die untergeord¬
nete Geistlichkeit, Priester und Mönch e, Mittel und Wege ge¬
nug in Händen hatte, durch Entzweiung der Glieder des
Wettinschen Hauses unter einander, Herabsetzung derstlben in
der öffentlichen Meinung, Zersplitterung ihrer HauSmacht
und Aufreizung der deutschen Könige und Kaiser wider die¬
selben seine Absicht zu erreichen.
Die ersten Ehestandsjahre Albrechts und Margare¬
thens scheinen glücklich gewesen zu sein. Erst nach Ablauf
von 12—15 Jahren trat durch Albrechts ehebrecherische
Verbindung mit einem Hossräulein, Kunigunde von Ei-
senberg, eine solche Verstimmung gegen seine Gemahlin
ein, daß diese für rathsam fand, heimlich von der Wartburg
zu entweichen, wo ihr sogar — nach dem Berichte mönchi¬
scher Chronisten — nach dem Leben getrachtet worden sein
soll. Sie zog sich 1270 in ein Kloster der alten Reichsstadt
Frankfurt zurück, wo sie schon nach wenig Wochen starb,
worauf Albrecht sich mit Kunigunden vermählte.
Um dieselbe Zeit begannen die Kämpfe im Wettinschen
Hause zwischen Albrecht und seinem Vater und Bruder
(Dietrich von Landsberg), bald auch zwischen ihm und seinen
Söhnen, über deren Entstehungsursachen noch große Dun¬
kelheit herrscht. Die hiesigen Lande litten dabei nicht wenig.
Nachdem Albrecht im Jahre 1285 auch seine zweite Ge¬
mahlin, Kunigunde, durch den Tod verloren hatte, ver-
') Der Kaiser Friedrich II. war, vom Papste gebannt und ent¬
thront, am 13. December 1250 in Apulien gestorben; sein
Sohn Conrad (Margarethens von Lhüringen Bruder) hatte
ebenfalls in Italien, wo er Sicilienö Krone retten wollen, fein
Grab gefunden (1254) und dessen Sohn, Eonradin, endete
auf dem Blutgerüste zu Neapel (1268).