Full text: Geschichte des preußischen Staates

3. Otto I. 
totrb reichs¬ 
unmittelbar. 
1181. 
Übertragung 
der Altmark 
an Magde¬ 
burg 1196. 
1449. 
10 Erster Zeitraum. Von der Gründung der Nordmark rc. 
(westlich von Brandenburg) verblieben ihm. Bernhard von Askanien 
erhielt nun das Herzogtum Sachsen und wurde der Stifter des 
sächsischen Herrscherhauses. Otto I. von Brandenburg machte zwar 
keinen Ländergewinn, doch wurde seine Stellung unabhängiger. Jn- 
bezng auf das Land am linken Elbuser war nämlich bis dahin der 
Markgras von Brandenburg uoch in einer gewissen Abhängigkeit vom 
Herzog von Sachsen gewesen. Das hörte nun auf, und die Mark¬ 
grafen von Brandenburg wurden unmittelbare Reichsfürsten, 
d. H. sie waren nur noch dem Kaiser selbst zu Diensten verpflichtet. 
Otto erhielt außerdem noch die Bestätigung der Erzkämmererwürde 
und die Lehnshoheit über die nördlichen Wenden, nämlich 
über die Pommern 1181. Aus Pommern machten aber auch die 
Däueu Anspruch, und dadurch wurden die Assanier im Lause der 
Zeit in blutige Küntpse mit den Dänen verwickelt. Aus Otto I. 
folgte sein Sohn 
Cito II. 1184—1305. 
Er mußte sogleich den Kampf mit den Dänen ausnehmen und 
sand in Kanut VI. einen glücklichen Gegner. In feiner Not gelobte 
Otto einen Kreuzzug, zögerte aber mit der Ausführung dieses Ge¬ 
lübdes. Nachdem er vom Erzbischöfe von Magdeburg wiederholt, 
aber vergebens zur Erfüllung desselben aufgefordert worden war, 
belegte dieser ihn mit dem Banne. Die Treue seiner Unterthanen 
fing schon an zu wanken; da hielt Otto II. es für geraten, sich 
mit der Kirche auszusöhnen. Im Jahre 1196 übertrug er daher, 
um seinen guten Willen zu zeigen, den größten Teil feiner Besitzungen 
dem Erzbistum Magdeburg. Er stellte jedoch die Bedingung, daß 
sie ihm und allen seinen Erben wieder als Lehnsgüter übertragen 
würden. Dies konnte er um so eher thun, weil er von den 
christlichen Dänen mehr Schonung für seine Länder hoffen durste, 
weitn diese Eigentum der Kirche waren; auch teilte er den Geist 
des frommen Mittelalters, der Schenkungen an die Kirche als ein 
fehr verdienstvolles Werk betrachtete. An diese Schenkung knüpfte sich 
im Lause der Zeit manche Fehde zwischen den Markgrafen von 
Brandenburg und den Erzbifchöfen von Magdeburg, bis 1449 im 
Vertrag zu Zinna der Erzbischof von Magdeburg aus diese Lehns¬ 
hoheit verzichtete.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.