14 Erster Zeitraum. Von der Gründung der Nordmark ic.
1316.
der Stadt Stralsund Hilfe gegen die Bedrückungen dieses Fürsten,
und aus Rache dasür rief dieser die Fürsten ringsum zur Bekämpfung
Waldemars auf. Es kam 1316 zu den Schlachten bei Fürstensee
und Gransee (südöstlich vou Rheinsberg). Waldemar ttnird» zwar
durch die Übermacht seiner Feinde besiegt, er bewährte aber doch
seinen Kriegsruhm. Im Frieden zu Templin (südwestlich von
1317• Prenzlau) 1317 behauptete er unversehrt das ganze Gebiet seiner
erworbenen Länder.
i. Person- So war Waldemar, obgleich klein von Gestalt, ein gewaltiger
Kriegsfürst, der den Fuß selten aus dem Steigbügel setzte und ebenso
selten das Schwert aus der Hand legte. Er war heldenmütig tapfer,
klug und weise. Die Wohlfahrt seines Landes lag ihm sehr am
Herzen; die Marken gelangten unter ihm zn einem bedeutenden
Wohlstände, nnd Brandenburg stand damals ans dem Gipfel der
Macht nud des Ansehens, wie nie zuvor.
1317- Um das Jahr 1317 starb mit Johann V. die jüngere Ottouische
betaaianier. Linie aus, und Waldemar vereinigte nun sämtliche Länder der Mark
131°- Brandenburg bis zu seinem Tode. Er starb im Jahre 1319 im
Alter von 28 Jahren. Da er keine Kinder hatte, setzte er den jungen
Heinrich von Landsberg zu seinem Nachfolger ein; doch auch
dieser starb im folgenden Jahre, und mit ihm erlosch das askanifche
Haus.
Umfang und Beim Aussterben der Assanier umfaßte ihr Gebiet folgende
^Ma?ken" Hauptteile: die Altmark, die Mittelmark, die Uckermark, die Neumark,
132°- die Priegnitz, die Lausitz und Landsberg. Überall blühte das Christen¬
tum, herrschte deutsche Sitte. Neben dem Ackerbau wurden Gewerbe
und Handel fleißig betrieben, und Städte und Dörfer blühten anf.
III. Abschnitt. 1320-1415.
Das Interregnum. Brandenburg unter den Bayern und unter
den Luxemburgern.
Die herrscherlose Zeit 1320—1324.
Erlöschen des Hauses Ballenstädt begann
Zeit. Die benachbarten Fürsten — di
Mecklenburg, Pommern, (Slogan und der König von Böhmen — suchten
Dieherrscher- Mit dem Erlöschen des Hauses Ballenstädt begann für die Mark
l0,e Scttl eine traurige Zeit. Die benachbarten Fürsten — die Herzöge von