446
ren, eine wohlschmeckende Nahrung. Aber desto delikater
ist er in Ansehung des Wassers, welches sehr rein seyn muß⸗
Ddeer Esel ist gar nicht so dumm, wie man ihn ansieht;
aus Furcht vor Schlaͤgen, die er fast bei jedem Schrittede⸗
kommt, wird er furchtsam und niedergeschlagen; wenn er
jung ist, ist er lustig genug,, und macht recht poßierliche
Streiche· Er hat fast unter allen Thieren die haͤrtesle
Haut, daher ist er auch gegen die Stiche der Insekten au
besten gesichert. Sonderbar ist es, daß er unbeweglich lie⸗
gen bleibt, so lange man will, wenn man ihm den Nopf so
legt, daß das eine Auge auf die Erde kommt, das andere
aber zugedeckt wird. Er ist einer der sichersten Wetterpro⸗
pheten. Ist er beim Austreiben heiter und ustig, so bleibt
das Wetter gut. Haͤngt er aber den Kopf nieder, oder reibt
sich an Waͤnden und Baͤumen, so aͤndert sich solches bald⸗
und es kommt im Sommer meistentheils ein starkes Gewitter.
Der Nutzen, den die Menschen von diesem, mit Unrecht
derachteten Thiere haben, ist gros. Was thut er bei dem schlech⸗
testen und wohlfeilsten Falter fuͤr schwere Arbeit? In Italien,
Spanien, und andern fuͤdlichen Laͤndern, wo sie haͤufiger ge⸗
halten werden, bedient man sich ihrer zum Reiten und Last⸗
trogen. Die Italiener machen aus dem Fleische der Keulen/
mit anderem Fieische vermischt, die bekannten Cerbelat⸗
wuͤrste; und aus der Milch werden nicht nur die schoͤnen Par⸗
mesankaͤse verfertiget, sondern sie wird auch als ein vor⸗
treffliches Gesundheitsmittel bei Bruftkrankheiten getrunken.
Aus der Vermischung der Esel und der Pferde, ent⸗
stehen die sogenannten Maulthlere, die zwar flaͤrker/
munterer, groͤßer, aber dabei unfrüchtbar sind.
Die dritte Art von Pferden, ist das Zebra. Es ist in
Afrika einheimisch, und lebt in großen Wuͤsten wild.
Diese nuͤtzlichen Hausthiere werden gewoͤhnlich Rind⸗
vieh genannt; sie sind so bekannt, daß sie gar keiner Be⸗
3. Der Ochs und die Kuh.
zei⸗
4