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und während des Balzens, wo er mit dem Schwanze ein R ä
den langen Kehlbart sträubt, während die n an e
das andere Gefieder sich hebt, geberdet er sich eben so stolz, wie ein
Truthahn. Das Balzen findet nur im Frühlinge statt. Zu dieser
uerhennen
Zeit begiebt sich der Auerhahn jeden Abend auf einen bestimmten Ast
eines hohen Baumes, bringt daselbst die Nacht zu, beginnt um zwei
Uhr zuͤ balzen und fährt damit fort, bis er mit Tagesanbruch zu den
Hennen herabsteigt, welche sich indessen unter dem Baume versammelt
haben. Die Töne, welche er bei dem Balzen von sich giebt, erklingen
eͤrst, wie wenn man zwei harte Stöcke an einander schlägt, dann kommt
ein klatschender Ton, zuletzt ein kurzes Schleifen, das dem Wetzen einer
Sense ähnlich klingt. Die genannten Toöne wiederholt er oft, für den
Jäger ist aber das Schleifen der wichtigste; denn während desselben
hört und sieht der Auerhahn nicht, der sonst sehr scharfe Sinne besitzt
uͤnd äußerst scheu ist. Dies ist der einzige Augenblick, in welchem der
Jäger zum Schusse kommen kann. Er springt, so oft der Hahn schleift,
ihm rasch näher, steht, sobald das Schleifen aufhört, augenblicklich still
und schießt endlich während des Schleifens. Hat er gefehlt, und hat er
eine Doppelflinte, so kann er, während der Vogel schleift, wieder
schießen, ja er kann wieder zurückspringen, laden und wieder hervorspringen,
naͤtürlich immer während des Schleifens.
Das Fleisch der alten Hähne schmeckt nicht angenehm; es ist hart,
trocken und mit dem Harzgeruche und Harzgeschmacke der Fichtennadeln
durchdrungen, welche neben Insekten, Beeren, Samen und grünen
Blättchen sein Hauptfutter bilden.