Mit Blüchers Armee von der Katzbach an den Rhein.
Höhepunkt in den Freiheitskriegen ist die Völkerschlacht Lei Leipzig. Sie
ward vorbereitet durch Blüchers denkwürdigen Seitenmarsch auf Wittenberg zu,
wurde begonnen mit dem Elbe-Übergang von Blüchers Armee bei Wartenburg
und fand ihre Fortsetzung in der rastlosen Verfolgung des Feindes, wiederum
durch Blücher. Blüchers Armee begleiten wir daher von der Katzbach über
Wartenburg und Leipzig bis nach Kaub. Neben den Führern erzählt uns
namentlich der Füsilier Hechel vom 2. Brandenburgischen Regiment beim Jork-
schert Korps seine Erlebnisse. So ergänzt der Bericht des einfachen Mannes die
Berichte der Führer.
1. An der Katzbach.
Kraitsch in Schles., 26. 8.1813. Blücher an seine Frau: Heute
war der Tag, den ich so sehnlich gewünscht habe; wir haben den Feind
völlig geschlagen, viele Kanonen erobert und Gefangene gemacht. Morgen
denke ich noch viele Gefangene zu machen, da ich den Feind mit meiner
ganzen Kavallerie verfolge. Es war den ganzen Tag ein Regen, sodaß
ich nicht einen trockenen Bissen behielt. . . Gott mit dir. In Eile,
und müde und matt.
Und die Katzbach, das ist euch ein grausamer Fluß,
Der machte bem Napoleon gar bittren Verdruß.
Es zählte jebes Heer schier an achtzigtausenb Mann,
Unb ba zogen auch bie Blücherscheit Husaren heran . . .
Der Trompeter, ber blies, unb ber Teufel ging los,
Unb bis Nachmittag wehrte sich tapfer ber Franzos,
Da rief ber Vater Blücher: „Kinber, feib ihr alle ba?
Zeigt euch wie tapfere Preußen! Der König — Hurra!"
Ein Karree stanb wie Mauern, unb ba schrien wir: Draus!
Da warb aus bem Karree balb von Leichen ein Haus.
Unb Reiter unb Rosse unb Kanonen hinterbrein,
Die tagten in bie Neiß’ unb bie Katzbach hinein! (Volkslieb.)
Tecklenburg, Geschichtsquellen 7. }