Full text: Atlas zur territorialen Entwicklung Preußens

52 69. Das Pferd und die Ziege. — 10. Das Steckenpferd. 
69. Das Pferd und die Ziege. 
Ein Pferd und eine Ziege standen in einem 
Stalle beisammen. Das Pferd ließ sich sein Futter 
recht wohl schmecken und war vergnügt, indes die 
Ziege betrübt neben ihm stand und seufzte. Das 
Pferd, welches seinen kleinen, sonst muntern Stall— 
gesellen sehr lieb hatte, fragte: Was seufzest du? — 
Ach, ich bin hungrig, antwortete die Ziege, und habe 
keinen Bissen Futter mehr. Sage mir, wie fängst 
du es an, daß du immer noch Vorrat hast, wenn 
meine Raufe schon längst leer ist? Das will ich dir 
gern sagen, antwortete das Pferd. Du bist ein 
Lecker maul und zupfest nur solche Kräutlein aus, 
welche süß schmecken; die übrigen aber trittst du unter 
die Füße. Ich frage nie: Was schmeckt süß? sondern 
ich esse, was da ist. So sättige ich mich voll kommen 
und bin zufrieden; du aber leidest Hunger und stehst 
un zufrieden da. 
Du hast recht, antwortete die Ziege, ich will 
mich zu bessern suchen. 
70. Das Steckenpferd. 
über Stock und über Stein 
In die weite Welt hinein. 
Jetzt Galopp, jetzt wieder Trab — 
Pferdchen, wirf mich ja nicht ab! 
Die uns seh'n, 
Alle Leute bleiben steh'n. 
Solch ein Junge, solch ein Pferd 
Sind auch wohl des Schauens wert.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.