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Christliche Duldung. 167 
„Ack! — antwortete er mit Freudenthränen — Gott segne 
und belohne Sie für Ihre Mühe, ich werde nun gern ster¬ 
ben!"— Vey'm Abschiede versprach ich, ihn bald wieder zu 
besuchen, und empfahl ihn seinem Meister, der mir auch 
für meinen Besuch dankte, und dem ick versicherte: Gott 
werde ihm seine Wohlthätigkeit vergelten. — Der redliche 
Kupferschmidt antwortete: „Herr Pfarrer! Alles, waS 
ich thue, bin ich zu thun schuldig. AlS Handwerksbursche 
war ich zwölf Jahr bey protestantischen Meistern, wurde 
auch krank, und genoß die nämliche Pstege; ich mache 
also nur im Kleinen gut, waS Ihre ReligionS-Verwand- 
ten an mir gethan haben." Herrliche Worte! So ha¬ 
ben also jene protestantischen Meister, die ihren katholi¬ 
schen Gesellen GutcS erwiesen, dem protestantischen Ge¬ 
sellen bey seinem katholischen Meister diese gute Pflege 
vvrbn"tet, und so hat eine gute Handlung oft unend¬ 
lich vieie Folgen! — AlS ich das Kranken«Haus verließ, 
um wieder nach dem schönen Pfarr»Hause zu gehen, wa¬ 
ren eine Menge redliche Katholiken an Thüren und Fen¬ 
stern, die mir, wo ich vorbey gieng, dse größte Achtung 
und Höflichkeit erwiesen: selbst die Kinder grüßten mich 
auf das freundlichste. Dieses Betragen kann nicht ander- 
als dem Pfarrer ln Oberkirch — er heißt Ruch — viele 
Ehre machen. — Er meldete mir bald hernach: der Kranke 
sey in Christo entschlafen, und von ihm, gleich einem Ka¬ 
tholiken, beerdiget worden." 
Heilighaltung des GastrechteS. 
5,6. 
2 k> rahkm, der letzte Khalife aus dem Geschlechte Om« 
mtah'S, erzählt folgende Geschichte aus seinem Leben: 
Als der Thron von meiner Familie auf daS HauS der
	        
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