— 14 —
! vollstreckte Reichsexekution gegen Donauwörth (die wegen
der Störung einer katholischen Prozession erfolgt war)
1 diese Stadt als Ersatz für seine Kosten behielt. Im
dreißigjährigen Krieg siegte Maximilian am weißen Berg
bei Prag 1620 über die Böhmen; das Haupt der Union
Friedrich V. von der Pfalz, den die Böhmen znm König
gewählt hatten, verlor infolge dieses Sieges auch seine
Pfalz. Der tüchtige Feldherr Maximilians Tilly erschien
wiederholt auf den Kriegsschauplätzen. Nach seinem Tode
wurde Bayeru mehrmals durch Schweden und Franzosen
verwüstet. Gustav Adolf zog in Laudshut und Müucheu
ein; nur Ingolstadt blieb unbesiegbar. Im Jahre 1623
hatte Maximilian vom Kaiser die pfälzische Kurwürde er¬
halten aber nur für feine Person ans Lebenszeit.
1628 gab ihm der Kaiser auch, um das verpfändete Ober-
österreich wieder zurückzubekommen, die Oberpfalz mit Aus¬
nahme vou Weiden, Pleistein nnd Parkstein er bet gen-
tümlich. Der westfälische Friede bestätigte Maximilian
im erblichen Besitze der Kur uud des Erztruchsesseuamtes,
sowie der Oberpfalz.
Schon vor dem Kriege hatte Maximilian neue Hilfs¬
quellen zu erschließen versucht; so führte er das Salz-
mouopol ein nnd leitete die Sooleuleitung von Reichenhall
nach Traunstein (1617—1619). Die Stände, deren Zahl
380 betrug, rief er nur zweimal ein: 1605 uud 1612;
er bildete zur Erhebung der Landstenern einen ständigen
Ausschuß ans 16 Mitgliedern, die sogenannten Steuer-
verordneten. Schon 1607 wurde die Zulassung zur Er¬
lernung jedes Gewerbes an den Nachweis des genossenen
christkatholischen Lehrunterrichts geknüpft. 1616 führte er
ein neues bayerisches Gesetzbuch ein, das einen Fortschritt