Lemberg
iTarnopol
oMikolajow
Rohatyn
Zydaczowj
Drohobycz
Stary/roambor
Bukaczowee
Boryslaw
Turka
[Eolechow
Nizmio
Zwinin'
J/4 15 i
)1100 m
StanisHÜu
Dolina
Wygoda
Tuchla
iSmorze
rCzernelica^
9/8 15
»Uscieczko
3 8/8 15
'Rozanka
Horodenka
tUsciebiskupie*
/ Zaleszczykr
Nadworna
Chotin
Kolomea
bZOW
(Rawaruska
»letuawa
/ubaczow
Lawrykow
Dobrosin
Kamionka
Niemii
Zolkiew
Tuchla
Jaroslau
IKulikow
Jaworow,
Radymno*
Czerniawa
Rzesna-
-OSZlf
Komari
Mikolajow
Strwiaz
Sambor
Zwischen San und Bug.
Nr. 6 b.
Nr 6a Kämpfe in Ostgalizien.
Im Dnjestrgebiet.
Narol miasto
~J Pr O o 1
Tarnogrod c
Przemysl
3/6 15
o
Dobromil
40 km
Zwischen San und Bug.
A. Während die Verbündeten mit der Einnahme von Przemysl be¬
schäftigt waren, hatten die Russen so viel Verstärkungen wie nur möglich
auf ihren rechten Flügel gebracht, um so die feindlichen Unternehmungen
auf dem nördlichen Abschnitt zu lähmen. Aus Mangel an Munition griffen
sie aber vorwiegend nachts an, eine Kampfweise, die selbst für nicht
erschütterte Truppen große Bedenken hat. Ihre 15 Divisionen waren
sehr bunt zusammengewürfelt und vielfach aus schlecht ausgebildeten
Ersatzmannschaften zusammengesetzt.
Gleichzeitig bildeten sie im Rücken zwischen der Lübaczowka und
der Wiznia eine lange, neue Befestigungslinie, bei welcher Sümpfe und
Wälder die Verteidigung unterstützten.
B. Diese Linien wurden zwischen dem 12. und 15. Juni in langer
Ausdehnung durchbrochen, im Norden von Joseph Ferdinand, der
dann auch Sieniawa einnahm, während südlicher Mackensen den Haupt¬
stoß machte und so eine Öffnung von etwa 60 km schuf, durch welche
seine Truppen über Niemirow und Magirow auf die Nordseite Lembergs
zudrängten.
Den späteren und unmittelbaren Stoß auf die Grodeklinie und durch
sie auf Lemberg selber machte Böhm-Ermolli, links unterstützt von
der deutschen Beskidenarmee (v. d. Marwitz). Zur Verteidigung Lem¬
bergs hatten die Russen den Lauf der Wereszyka bestimmt. Dieser Fluß
geht durch zehn Seen und verschiedene Sümpfe. Und doch, trotz aller
Geschicklichkeit der Russen in solchen Verteidigungsstellungen, war der
Angriff Böhm-Ermollis so wuchtig, daß Komarno und Grodek und
weiter nördlich auch Janow (v. d. Marwitz) sofort genommen wurden. —
Ähnlich schnell wurde dann später das Vorwerk Rzesno von Lemberg
und dann dieses selbst gewonnen (22./6.). Selbstverständlich wirkte bei
diesen Erfolgen das Vordringen Mackensens über Magirow und Zolkiew
wesentlich mit.
So wurde Galizien bis zum Bug frei. Die Beute vom 1. Juni bis zum
15. Juni betrug 122 500 Gefangene, 53 Geschütze und 187 Maschinengewehre.
C. Der Gesamtverlust der Russen vom 1. Mai bis zur Einnahme
Lembergs wurde mit Einschluß der Gefallenen und verwundet Fortge¬
brachten auf 580000 Mann geschätzt. — Wahrlich genug, um auch eine
russische Hauptarmee nach so unendlich vielen ändern Schlägen mürbe
zu machen!
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Uszoker-Paß
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Deutsche Südarmee/\%16cz ’
L i n s i n g e \
Bessarabien
Die Deutsche Südarmee und ihr Rechtsabmarsch
nach dem mittleren Dnjestr.
Ais anfangs April die Lage der Kaiyathenarmee noch sehr gefährdet
war und ihr linker Flügel am Duklapaß, da Przemysl am 22./3. gefallen,
immej mehr zurückweichen mußte, gelang es der deutschen Südarmee,
trotzdem sie schon so unendlich schwere Kämpfe in den schneebedeckten
Karpfen hatte bestehen müssen, zwischen dem Uszoker- und Beskiden-
Paß elQe wichtige Stellung nach der ändern einzunehmen und schlie߬
lich £ar am 9. April den 1100 m hohen Zwinin zu erstürmen. Durch
meterhohen Schnee hatten die wackeren Gardetruppen, die West- und
Ostpr^ßen und ebenso die Württemberger die schweren Geschütze
hinatf* bringen und den Widerstand brechen müssen. Dann aber war das
Ziel J*asch erreicht und damit die wichtige, die Karpathen im Oportale
durchquerende Eisenbahn in sichere Gewalt gebracht.
■fahrend dann Mackensen seinen großartigen Befreiungszug durch
Gali^1®1* vollzog, blieb auch Linsingen nicht untätig. Er rückte flu߬
abwärts un(j erstürmte am 81. Mai nach blutigem Kampfe Stryi. Der
Erfolg bestand nicht bloß in der Beute von etwa 10000 Gefangenen,
8 Geschützen usw., sondern auch in dem Wiedergewinn eines gerade in
dem Augenblicke nicht hoch genug zu bewertenden Petroleumgebietes.
Hier ^tten die Russen immerhin noch von 370 Bohrtürmen 140 unzerstört
lassefl^üssen, und Petroleum, Benzin, Schmieröle und andere wichtige Er-
zeug111880 konnten jetzt wieder auf heimischem Boden gewonnen werden.
P0*" Kampf spielte sich dann weiter nicht nordwärts nach Lemberg,
wohiö die Straße auch der Sümpfe wegen unbequem gewesen wäre, son¬
dern ostlich nach dem mittleren Dnjestr zu ab, dessen breiteres Wasser
an den Übergängen von den Russen tapfer verteidigt wurde. Die Absicht war, an der
rumänischen Grenze die Armee Pflanzer-Baltins, der eine sehr starke russische
gegenüberstand, soweit zu stärken und letztere so zu beschäftigen, daß sie an ein Eingreifen
in Polen nicht denken konnte. Schon der Weg zum Dnjestr mußte fortwährend erkämpft
werden, so bei Bolechow, Kalucz und Stanislau; besonders schwierig aber gestaltete sich
das Überschreiten des Dnjestr bei Zurawno und bei Halicz. Bei Zurawno wurden sogar die
schon über den Fluß gelangten preußischen Garden am 6. Juni wieder an das rechte Ufer
zurückgeworfen, und alle Opfer der Pioniere beim Brückenbau schienen vergebens zu sein.
Schließlich aber gelang es der Deutschen Südarmee doch, die Flußübergänge mit
ihren steilen Ufern dauernd zu gewinnen und nach weiteren Kämpfen bei Bukaczowce und
namentlich bei Rohatyn auch die Flußläufe der Gnila Lipa und Zlota Lipa in ihre Hand
zu bekommen. Die Zlota Lipa ist gewissermaßen die südliche Fortsetzung der Bug¬
linie, die einstweilen überhaupt als Grenze für die Verteidigung Galiziens gedacht war.
Diese Aufgabe der Abwehr hatte somit am unteren Dnjestr von Nizmiow ab die Armee
Pflanzer-Baltins, an der Zlota Lipa aber bis Nizmiow diejenige Linsingens.
Da für diese Aufgabe aber auch eine kleinere Zahl genügte, blieb an der Zlota
dauernd nur ein Teil der Südarmee unter General Bothmer zurück. Mit Schützengräben
und Drahthindernissen mochte er, Verstärkt durch Nachschub, die Verteidigung zu Ende
führen. Die ändern aber zogen unter Linsingen nordwärts.
Mit Recht konnte dieser beim Auseinandergehen sämtlichen Truppen die wärmste
Anerkennung aussprechen.