Full text: Karten und Skizzen aus der Entwicklung der größeren deutschen Staaten (Bd. 6)

Hessen 1806 
Nr. 12. 
#> 
Freudenberg 
1 1 Hessen-Kassel 1648. 
„ hinzuerworben. 
1 1 Hessen-Darmstadt 1648. 
I I „ hinzuerworben. 
(Nienburg 
<£>/ 
Uchte 
Hannover 
aufg*egeben. 
Minden 
Braunschweig 
Hildesheim 
Lippstadt 
Karlshafen 
yPlesse 
P Göttingen 
[öndeni 
[arsbprg'' 
1 Arnsberg 
Düsseldorf 
I? / Kassel 
£ '.pNaumburi 
Attendorn 
Berljeburg £ 
^Wittgenstein 
^y^Biedenkopf 
•>, Marbhrgy^' 
[ersfeld I 
Bonn 
SchmalkaldenO 
ineburg 
Meiningen1 
Fulda 
Wetzlar 
Kohlen; 
-'Alzenau ' 
►eligenstadt 
VoAschaffenburgj 
Darmstadt"^. 
'reu z nach 
Main 
Gemsheii 
o Lindenfels/ 
Worms 
Mannheim 
Kaiserslautern 
[eidelbei 
Speyer« 
Rothenbi 
Wimpftn] 
Heilbronn 
Karlsruhe 
Pforzheim 
Zweibrücken 
o 
Ansbacn 
; & lichtenberg 
Buchsweüer * Hagenau 
Kurhessens letzte Fürsten. 
Wilhelm IX. + 1821 
(Kurf. I. 1803) 
Wilhelm ü. f 1847, 
, Auguste v. Preufsen 
Friedrich Wilhelm I. t 1875 
Abgesetzt 1866. 
Beziehungen der beiden Hessen zu Frankreich. 
Hessen-Kassel war 1736 um die Grafschaft Hanau-Münzenberg gewachsen, 
während JFessen-Darmstadt aus derselben Erbschaft Hanau-Lichtenberg in den Vogesen 
erhalten. Für das Verhältnis zu Frankreich war diese Erbschaft nicht ohne Folgen. 
Weit stärker noch griff letzteres in der Napoleonischen Zeit ein. H. Darmstadt wurde 
ebenso grofs, wie künstlich gestaltet und von Frankreich jetzt durchaus abhängig. 
Der Reichsdeputationshauptschlufs brachte H. Kassel 1803 für den Verlust des 
linksrheinischen St. Goar ausreichende Entschädigung in den Mainzer Enklaven 
Naumburg, Fritzlar, Neustadt und Amöneburg, sowie in der Reichsstadt Gelnhausen; 
aber nicht ohne Neid bemerkte es, dafs die jüngere Linie H. Darmstadt für Katzen¬ 
elnbogen und Lichtenberg wiederholt entschädigt und schliefslich mit dem achtfachen 
Ersatz bedacht wurde. H. Darmstadt bekam nämlich das kurkölnische Herzogtum 
Westfalen und die Landeshoheit über die kleineren Dynasten, die sich, wie Solms, 
Schlitz, Riedesel, Wittgenstein u. a., so überaus zahlreich in der Nachbarschaft 
Oberhessens bislang noch gehalten hatten. Aufserdem aber wuchs H. Darmstadt auch 
im S. und S. 0. durch Pfälzer und Mainzer Gebiete, wie Otzberg, Umstadt und 
Lindenfels, bezw. Gernsheim, Bensheim, Heppenheim. Ja, selbst am mittleren Neckar 
wurde noch die freie Reichsstadt Wimpfen zugegeben. Die Absicht Napoleons war 
natürlich nicht selbstlos. H. Darmstadt wurde ähnlich gegen die ältere Linie aus¬ 
gezeichnet, wie Sachsen gegen Preufsen. Es wurde Grofsherzogtum (genauer Gros¬ 
herzogtum), überall gebraucht und mit noch gröfseren Hoffnungen für die Zukunft 
erfüllt, während H. Kassel, als das Reich auseinanderfiel und nichts mehr zu küren 
blieb, noch zum Kurfürstentum erhoben wurde. Als dann der Kurfürst 1806 neutral 
bleiben wollte und sich zur Erhaltung seiner Selbständigkeit und nach altem, 
hessischen Brauch ein stärkeres Heer verschaffte, wurde er einfach von Napoleon 
beseitigt. Aus seinem Lande wurde ein neues Vasallenreich „Westfalen“ gebildet; 
ein Versuch des treuen Hessenvolkes, im Jahre 1809 dasselbe wieder zu beseitigen, 
scheiterte völlig. (Dörnberg.) H. Darmstadt dagegen ging unbedingt mit Napoleon 
weiter zusammen und konnte dann doch noch, darin glücklicher als Sachsen, 1813 
mit den siegreichen Verbündeten seinen Frieden zeitig schliefsen und in ansehnlicher 
Stärke auch aus den Freiheitskriegen hervorgehen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.