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verläßt (vgl. lt. 16, 18), bildeten einen langgestreckten See, ehe ein 
von SO kommendes Bergflüßchen sie durch die Ablagerung seiner 
Sinkstoffe trennte; ähnlich find Walen- und Züricher See von 
einander geschieden >s. S. 112). Von hervorragender landschaftlicher 
Schönheit ist der Vierwaldstätter See (440 m ü. d. M.);1 das 
O - Ufer seines 8-Zipsels, in den die Reuß mündet, begleiten die 
malerische Axenstraße und die Gotthardbahn; an der N-Seite des 
Mittelstücks erhebt sich der wegen seiner Aussicht weltbekannte Rigi 
(1800 m) und am W-Ende südlich vom Ausfluß der Reuß der noch 
höhere Pilatus? 
b) Das Alpenvorland. Eine Hochebene von etwa 500 m 
Seehöhe füllt die Lücke zwischen Alpen und Jura aus3 (vgl. U. 112); 
ihre Gewässer — auch der Abfluß des Neuenburg er Sees - 
sammeln sich vor dem durch den Jura scharf bezeichneten NW-Rande 
zur Aare. Diese selbst führt (bei 47° n. Br.) eine Kniebiegung aus, 
nimmt (fast nördlich vom Ausfluß des Vierwaldstätter Sees) die 
Reuß und bald darauf ans dem Züricher See die Limmat auf 
und mündet dann — schon innerhalb des Jura-Gesteins — in den 
Rhein. Den Bodensee (s. lt., S. 55) oder das „Schwäbische 
Meer" verläßt der Rhein (nach dem dortigen Sprach gebrauche) bei 
Konstanz, um wenige km unterhalb in den Untersee einzutreten; 
aus diesem aber fließt er (mehrmals von Schweizer Gebiet umfaßt) 
erst westwärts, dann über den Schaffhausener Rheinfall4 südwärts, 
nachher aber in dem engen Durchbruch durch das Jura-Gebirge 
und den 8-Rand des Schwarzwaldes westwärts, bis er (bei Basel) 
mit nördlicher Richtung in die Oberrheinische Tiefebene eintritt 
(vgl. it. 116, S. 58). 
c) Der Schweizer Jura (s.S. 40/41) ist aus parallelen Ketten 
zusammengesetzt, ^ die im SW bis zu 1700 m Höhe ansteigen, hat 
aber nicht viele Duerthäler; trotzdem ist er durch Kunststraßen und 
Eisenbahnbauten zugänglich gemacht. 
80. Klima und Erzeugnisse. Die Verhältnisse von Klima6 und 
Anbau entsprechen denen in den Ostalpen (s. 75); nur Ve des 
1 Vgl. Diercke-Gaebler, S. 113, 2. , 
2 Der Name ist abzuleiten von „mons pileatus“, d. h. Berg mit dem Pueum, 
mit der Haube (Wolken); die Verdrehung des Wortes pileatus im Volksmuude 
bat nachher die Sage vom Landpfleger Pontius Pilatus entstehen lassen. 
3 Ans dem Meere, das sich über ihr in der Tertiärzeit ausdehnte, setzten pch 
Schichten ab, die später, als sich das Meer zurückgezogen hatte, von den Eiszeit- 
gletschern bedeckt wurden (s. S. 103) * ihr Moränenschutt mit ^eeen und fylußstucbcrt 
bildet die Oberfläche des gauzeu schweizerisch-deutscheu Alpenvorlandes. 
4 Vgl. L.: „Rheinfall" (s. lt., S. 55). 
5 Er zeigt eine leichter erkennbare Faltung der Schichten als die viel mehr 
zusammengepreßten Alpen. 
6 Im Jura ist das Klima verhältnismäßig rauh, mit strengen Wintern (1871.).
	        
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