verschiedenen Tonarten bestimmt haben soll, die nach den Eigenthüm-
lichkeiten der Stämme ihre besondere Richtung nahmen. Als feierlich
galt die dorische, als schwärmend die phrygische, als weichlich die lydische.
Später kamen die sanfte ionische und die leidenschaftliche äolische hinzu.
Musikalische Instrumente waren die Lyra und die Flöte. In der bil-
denden Kunst entwickelte sich die Plastik mit dem Erzguß, der Steinschnei-
dekuust und der Sculptur zu harmouischeu Bildungen durch die samischeu
und äginetischen Kunstschulen. Die Baukunst fügte den glatten Wän-
den der Gotteshäuser Säulen hinzu. Die dorische, welche ohne
Basis ist, trägt auf dem sich oben verjüngenden Schaft einen rnnden
Wulst (Echinus), darüber die Platte; die zierliche jonische endet in
den Schnecken (Voluten). Die Malerei ist in dieser Periode ohne Be=
deutung.
Dritte Periode.
Aas cl'affifdjc Zeitaller
von den Uerserkriegen öis zur Schlacht von Mronea. 500 — 338.
Herodot, VI —IX bie Perserkriege bis 479. Thucydides, der Geschichtschreiber des peloponne.
fischen Krieges bis 411. Xenophon, griech. Gesch. bis 362. Die Bivgraphieen des Cornelius Ne-
vos und besonders des Plutarch. Die attischen Redner, namentlich Demosthenes. — Oncken,
•Itben n. Hellas, 2 Bde. Kaegi, kritische Geschichte des spartanischen Staates von 500 — 431. Lach-
mann, Geschichte Griechenlands von dem Ende des peloponn«,'. Krieges bis zu dem Regierungsantritt
Alexanders d. Gr., 2 Bde. Hertzberg, Alkibiades der Staatsmann und Feldherr. Hertzberg, da«
Leben des Königs AgesilauS. Bü.chsenschütz, Besitz und Erwerb im griechischen Alterthum.
§ 17. Die Perserkriege. 500 — 449.
1. Der ionische Aufstand. 500 — 494. Die unterworfenen
Griechen in Kleinasien waren von der Herrschergewalt des Perserkönigs
Darius I. nicht unberührt geblieben, da er sie durch eingeborene, ihm
ergebene Tyrannen beherrschen ließ. Als daher der Großkönig einen
Zug gegen die Scythen unternahm, mußten auch die Griechen der
kleinasiatischen und thracischen Küste an der Expedition theilnehmen.
Hierbei verhinderte Histiäus von Milet gegen den Rath des Atheners
Miltiades, der den thracischen Chersonnes beherrschte, durch den Abbruch
der Donaubrücke den Untergang des persischen Heeres. Histiäus erhielt
als Belohnung ein Fürstentum am Strymon, wurde aber bald auf
Veranlassung des persischen Statthalters Megabazes, der den Argwohn
des Darius weckte, nach Snsa abgerufen und dort überwacht. Um seine
Rückkehr zu erlangen, suchte er durch seinen Verwandten Aristagoras,
der ihn in Milet vertrat, einen Aufstand unter den kleinastatischen Griechen