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gelangte es in einen Wald. Ls war schon dunkel ge¬
worden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein,
und das fromme Mädchen dachte: „Ls ist dunkle Nacht,
da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weg¬
geben." Ls zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.
Als es nun so stand und gar nichts mehr hatte, sielen
auf einmal die Lterne vom Fimmel und waren lauter
harte, blanke Taler, und obgleich es sein Hemdlein weg¬
gegeben, so hatte es doch ein neues an, das war vom
allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hin¬
ein und war reich für fein Lebtag.
210. Schneewittchen.
I. Sturm.
1. Schneewittchen hinter den Bergen
bei den sieben Zwergen
macht sieben Bettchen mit flinker Hand,
bestreut das Stübchen mit goldnem Satid.
2. Nun muß sie Feuer sch Liren
und muß das Süppchen rühren;
der Braten brodelt, es siedet der Fisch,
Schneewittchen deckt schneeweiß deil Tisch.
3. Sie spült im klaren Wässerchen
die Gäbelchen und Messerchen,
holt sieben Lösfelchen aus dem Schrank
und putzt geschwind sie blink und blank.
4. Nun bringt sie ans den Fächerchen
noch sieben goldne Becherchen,
rückt sieben Stühlchen von der Wand
und setzt sie an des Tisches Rand.