376 Aus der Dichtung der Befreiungskriege.
251. (236.) Der Trompeter an der Katzbach.
Von Julius Mosen.
1. Von Wunden ganz bedecket. 5. Und die Trompete schmettert —
der Trompeter sterbend ruht, fest hält sie seine Hand —
an der Katzbach hingestrecket; und wie ein Donner wettert
der Brust entströmt das Blut. Victoria in das Land.
2. Brennt auch die Todeswunde, 6. Victoria — so klang es,
doch sterben kann er nicht, Victoria — überall,
bis neue Siegeskunde Victoria — so drang es
zu seinen Ohren bricht. hervor mit Donnerschall.
3. Und wie er schmerzlich ringet 7. Doch als es ausgeklungen,
in Todesängsten bang, die Trompete setzt er ab —
zu ihm herüberdringet das Herz ist ihm zersprungen,
ein wohlbekannter Klang. vom Roß stürzt er herab.
4. Das hebt ihn von der Erde, 8. Um ihn herum im Kreise
er streckt sich starr und wild, hielt's ganze Regiment.
dort sitzt er auf dem Pferde Der Feldmarschall sprach leise:
als wie ein steinern Bild. „Das heißt ein selig End'!“
Druck von Metzger & Wittig in Leipzig.