Full text: Physische Geographie (Teil 5)

44 Grundzüge der physischen Geographie. 
Die größte, bis jetzt ermittelte Tiefe findet sich im Großen Ozean und zwar 
in dem Philippinnengraben unfern der Insel Miudanao; sie beträgt 9780 m. 
(Mouut Everest 8840 m.) Meerestiefen von mehr als 6000 m sind sehr selten. 
Die Rand- und Binnenmeere sind durchschnittlich seichter als die 
Ozeane; doch erreichen die Binnenmeere meist über 1000 in Tiefe, das Mittel- 
meer 1500 in, das Schwarze Meer 1100 in. Sehr flache Binnenmeere sind die 
Ostsee (70 in), das Rote Meer (450 in) und der Persische Golf (nur 35 in). 
Das Meerwasser, dessen physikalische und chemische Eigenschaften. Das 
Meerwasser ist in dünnen Schichten farblos, in größeren Massen tiefblau, wie 
chemisch reines Wasser. In seichten Buchten und über Bänken ist das Meer 
grün. Die Durchsichtigkeit des Meerwassers reicht nur bis 100 in; in größeren 
Tiefen herrscht ewige Nacht. 
Das Leuchten des Meeres. Diese über alle Beschreibung prächtige Erschei- 
nung hat ihren hauptsächlichsten Grund in dem Leuchtvermögen verschiedener 
lebender Meerestiere. Nach den neuesten Forschungen sind aber auch niedrige 
pflanzliche Gebilde am Zustandekommen des Meeresleuchtens beteiligt. 
Der Salzgehalt des Meeres beträgt im freien Ozean durchschnittlich 3y2%. 
Denkt man sich das aus dem Meerwasser ausgeschiedene Salz in trockenem Zu- 
stände auf der Erdkugel, diese als glatte Kugel gedacht, ausgebreitet, so würde es 
eine Schicht von 31 m Dicke geben. 
Temperatur der Meere. Die Oberfläche der Tropenmeere erwärmt 
sich bis zu 35° 0, dagegen zeigt die Oberfläche der Polarmeere eine Temperatur 
selbst bis zu — 2°. — Das Bodenwasser der tieferen Becken ist überall nahezu 
gleich kalt und schwankt nur zwischen + 2° und —2,5°. — In der senkrechten 
Temperaturschichtung der Ozeane ist, abgesehen von den polaren Breiten, 
fast überall eine Dreiteilung bemerkbar: 1. eine etwa 200 in mächtige Ober- 
schicht mit rascher Abnahme, 2. eine 700—800 m mächtige Mittelschicht mit 
langsamer, aber immerhin noch bemerkbarer Temperaturerniedrigung und endlich 
3. eine mehrere tausend Meter mächtige Unterschicht von nahezu gleicher, sehr 
niedriger Temperatur. 
Daß die Temperatur der Tiefsee in den wärmeren Meeren verhältnismäßig 
niedriger ist als diejenige, welche ihr nach den bekannten niedersten Oberflächen- 
temperaturen zukäme, erklärt sich hauptsächlich aus einer mächtigen, aber lang- 
samen Wasserbewegung der gesamten unteren Meeresschichten von den Polen nach 
dem Äquator zu. Die Temperatur des Meeres beeinflußt in hohem Maße die 
Strömungen des Meeres. 
Bewegungen des Meeres. Man unterscheidet eine dreifache Bewegung: 
Wellenbewegung, Ebbe und Flut (Gezeiten oder Tiden) und Strö- 
muugeu. 
Windrichtung 
Die Bewegung der Wellen.
	        
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