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Handel nach dem Mittelmeere hin. Die bedeutendsten Kara¬
wanenstädte sind T i m b u k t u , Kano , K u k a.
VII. S t a a t e n u u d S t ä d t e. 1. D e r N i l s u d a it.
Nach einem Vertrag zwischen Großbritannien und Ägyp-
ten im Jahre 1899 wird der Nilsudan (südlich vom 22. Grad)
von beiden Ländern gemeinsam verwaltet. Man muß ihn
darum politisch den Englisch-Ägyptischen Sudan nennen. 1882
hatte sich das Land unter der Leitung eines fanatischen
Mohammedaners von der ägyptischen Herrschaft freigemacht
und das selbständige Reich des Mahdi gegründet. Die
Hauptstadt war O m d n r m a n.
Den Engländern gelang nach verschiedenen unglücklichen
Schlachten doch die Zurückeroberung. Chartum, ein Fluß-
winkel des Weißen und Blaueu Nils, wurde wieder zum
Mittelpunkt des Nilsudaus gemacht. Weitere Siedelungen
liegen in den fruchtbaren Oasen von Sennar, Kor-
d o s a n und D a r - F u r.
2. Der F l a ch s n d a n (Tschad - Sudau). Iu dem
Tsckad-Sndan liegen die drei ehemals äußerst mäch-
tigen Negerstaaten Bornn, K an ein, Wadai und
B a g i r m i. Sie trieben einen schwunghaften Handel mit den
Mittelländern und haben die Forscherarbeiten unserer größten
Afrikareisenden zeitweise tatkräftig unterstützt.
Heute stehen diese Sudanreiche teils unter englischem
(Bornn), teils unter französischem Einflüsse und Schutze. Die
wichtigsten Orte sind K n f a und M a o.
3. D e r Ho ch s u d a n (Niger-Sudan). Von den Staaten
dieses Sudans ist das Fulbereich S o k o t o mit den Städten
Sokoto und Kano am wichtigsten gewesen.
Unter den Städten der übrigen Reiche ist Timbuktu
das wichtigste Wareudepot für die Karawanen nach Marokko
und Algerien geworden.
4. D i e K ii st c n l a n d s ch a f t e n. Sie siud ganz unter
die Kolonialmächte Frankreich, E n g l a n d , D e n t s ch -
l a n d und Portugal aufgeteilt. Nur die Republik
Liberia hat ihre Selbständigkeit behalten.
Die alten Namen der Küste: Sklaven-, Gold-,
Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra-Leone-
(Löwen-) Küste werden nicht mehr gebraucht, nur bezeichnet
man das Mündungsgebiet des Niger als „ö l k ü st e".
Unter französischer Herrschaft stehen: a) Sene -
gambien, das Land des Senegal und Gambia mit
S t. L o n i s ,