Die Kultur der hellenistischen Zeit. Rückblick. 63
Der große Mtar zu Pergamum.
schaftliche Erregung zum Ausdruck kam. Die Hauptpflegestätten der Plastik,
wie überhaupt der Kunst, waren Rhodus und Pergamum, dann Alexan-
dria und Athen.
Zu den berühmtesten Kunstwerken, die in Rhodus entstanden, gehört die
Laokoongruppe, die uns zeigt, wie Laokoon und seine Söhne (vgl. S.28)
von den Giftschlangen umringelt und getötet werden. Die körperlichen und
seelischen Qualen der drei Unglücklichen sind trefflich geschildert.
Zu den Hauptwerken der pergamenischen Kunst zählt die Gigantenschlacht
an dem großen Altar des Zeus und der Athene in Pergamum1), ausgeführt
als Relief mit überlebensgroß heraustretenden Figuren. Dargestellt wird
der Kampf sämtlicher Götter gegen die erdentsprossenen Giganten (vgl. S. 19).
Außerdem verdienen Erwähnung der Sterbende Gallier, ferner der Gal-
lier und sein Weib. Die erste (Statue zeigt uns einen keltischen Krieger,
der sterbend auf seinem Schild zusammengebrochen ist; die zweite Statue
(Gruppe) stellt einen Kelten dar, der soeben fein Weib getötet hat, um es ber
schimpflichen Gefangenschaft zu entziehen, und sich nun selbst das Schwert in die
Brust stößt.
3. Die Geographie wurde hauptsächlich in Alexandria gepflegt. Era-um
t osthenes, Leiter der dortigen Bibliothek, berechnete ziemlich genau den Um-
fang und die Große der Erde.
Rückblick.
Seit dem Tode Alexanders d. Gr. zeigte sich mehr und mehr, daß auch
die Mazedonier nicht imstande waren, die Länder um die Osthälfte des
*) Durch Ausgrabungen deutscher Forscher, unter denen sich besonders Humann
hervortat, wurden größere Reste zutage gefördert; sie befinden sich im Berliner
Pergamum-Museum.