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Erster Teil. In ksaus und kjof. 
Speichelabsonderung- man soll ihnen das Raugeschäft nicht ganz ab¬ 
nehmen. Die Herstellung von dünnen Suppen ist nicht zweckmäßig. 
Zu dünnes Futter soll man Mit Spreu etwas eindicken. Am besten 
gibt man das Futter dickbreiig und lauwarm. 
Reichlich soll das Futter sein, aber doch gebe man nicht mehr, 
als die Tiere zur Mahlzeit zu fressen vermögen. Futterreste ver¬ 
sauern den Trog. Drei- bis viermal am Tage füttert man das 
Schwein, aber regelmäßig auf die Minute. Vas ist eine große Haupt¬ 
sache. Venn das Grunzen und Schreien der hungrigen Schweine nach 
Futter zehrt an Fett und Fleisch. Und zum Schluß noch eins, wo 
es geht, stelle man mehrere Schweinchen zusammen zur Mast ein. 
3u mehreren mästen sich die Schweine besser. Lins macht dem andern 
Appetit zum Fressen. Dr. Theodor Krausbauer, Dr. Adolf Helmkampf. 
55. Die Ziege, des kleinen Mannes Milchkuh. 
1. Was dem großen und mittleren Landwirt die Ruh ist, das 
gilt dem kleinen Mann die Ziege. Ls hat lange Zeit bedurft, bis 
man sich in landwirtschaftlichen Rreisen dieses Haustieres erinnerte. 
(Erft in den letzten Fahren hat man eingesehen, nicht nur, daß noch 
sa manches in der Ziegenhaltung zu bessern sei, sondern daß es sich 
auch verlohne, im Interesse der kleineren Leute sich des etwas ver¬ 
achteten Tieres anzunehmen. 
2. Die Ziege war schon den alten Rulturvölkern wohl bekannt 
und ihrer vielseitigen Verwendung wegen geschätzt. Sie ist auch in 
fast allen Ländern verbreitet. Vas große Ansehen, welches die Ziege 
in früheren Jahrhunderten schon in Deutschland genossen hatte, war 
im Lause der Zeit immer mehr verloren gegangen. Insbesondere soll 
der Dreißigjährige Rrieg unter den Ziegenbeständen arg aufgeräumt 
haben. Das Tier geriet nach und nach in immer größeren Mi߬ 
kredit. Diese Mißachtung besteht auch heute noch recht viel. Die 
Ziege wird als ein minderwertiges Tier angesehen- wer Ziegen hält, 
gilt als ein kleiner, armseliger Mann, dem nicht viel zuzutrauen ist. 
Und wie manchmal möchte es nicht besser sein, der Mann hielte statt 
der armseligen Ruh ein paar Ziegen, sie brächten ihm vielleicht mehr 
ein bei geringerer Wartung und pflege. 
3. Die Ziege verdient also eine größere Beachtung, als man 
meinen möchte- denn ihr Nutzen ist ein gar vielseitiger. In erster 
Linie ist sie als Milcherzeugerin zu schätzen. 9—10 Monate im 
Fahr liefert sie wenigstens 350 Liter der nahrhaften Flüssigkeit, 
gute Milchtiere erzeugen an 500—800 Liter und mehr im Fahr. 
Das ist doch für solch kleines Tier eine beachtenswerte Menge. Die 
Güte der Ziegenmilch steht der Ruhmilch nicht nach, sie ist meist 
etwas ärmer an Wasser und Räsestoff, aber reicher an Fett und 
Salzen und ebenso zuckerreich. Über den Geschmack läßt sich streiten. 
Manche Leute haben einen Widerwillen gegen Ziegenmilch wegen 
des strengen Geruchs und Geschmacks, andere können sich nichts Rost-
	        
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