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Tie Leine.
Erster Tag:
Von der Quelle ins an die Rhumemündung.
Die Leine entspringt bei dein Dorfe Leinefelde auf den: „Oberen
Eichsfelde" in der Provinz Sachsen, und sie durchfließt darauf zunächst
das hannoversche „Untere Eichsfeld", das ist eine wellenförmige Gegend,
aus welcher wegen der dichten Bevölkerung häufig Musikanten und
Hausierer mit Holzwaren und Singvögeln zu uns kommen. Die
Umgebung von Duderstadt, dem Hauptorte des hannoverschen Eichs-
seldes, heißt wegen ihrer großen Fruchtbarkeit die „Goldene Mark".
Es wird bei Duderstadt viel Tabak gebaut, der aber bei den Kennern
in keinem guten Rufe steht. Die Stadt hat 4500 Einwohner.
Aus dem Eichsfelde fließt die Leine nach Südwesten; sie nimmt
dann aber bald die nördliche Richtung an, welche sie der Weser
gleich in ihrem ganzen Hauptlaufe beibehält.
In der Nähe von Reinhaufeu, drei Stunden südlich von Göttingen,
liegen auf zwei hohen Bergkuppen an dem engen Bremkerthale die
Burgtrümmer der beiden Gleichen, von welchen man nach Süden das
schön bewaldete Bremkerthal und nördlich das hiermit gleichlaufende,
etwas breitere Gartethal mit seinen fruchtbaren Äckern übersieht.
Nach diesen Burgen uud Bergen ziehen bei gutem Wetter aus
Göttingen und den benachbarten Orten ganze Scharen von Natur-
freunden, welche hier an langen, ungehobelten Tischen oder auch im
weichen Grase und Moos ein Ruheplätzchen finden. Die Bergzüge,
welche sich nördlich an das Gartethal schließen, saßt man am rechten
Leineufer bis über Göttingen hinaus mit dem Namen „Göttinger
Wald" zusammen, und an der linken Seite heißen sie „Hoher Hagen".
Wiermann, Heimaiskunde.
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