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1. Die Reise in die Abendröte. Schubert. W. II. 197, W. 267.
2. Wie hoch mag wohl der Himmel sein? Löwenstein. W. II. 216, W. 282.
8. Wolkenschäflein. Enslin. W. II. 218, W. 283.
4. Der Mond als Schäfer. Hoffmann v. F. W. I. 217, W. 284.
5. Die dunkelblaue Wiese. Campe. W. II. 219, W. 285.
6. Sonne, Mond und Sterne. Arndt. W. II. 220.
D. Z m Winter.
20. Das Leben im Winter.
58. Der Winter.
a. Wann und wo geht die Sonne jetzt auf? unter? Wie lang ist
der Tag? die Nacht? Wo steht die Sonne am Mittage? In welcher
Richtung fallen ihre Strahlen auf die Erde? Was ist deshalb geringer?
Was erstarrt? Wie ist die Luft? das Wetter? Wie viel Grade zeigt heute
das Thermometer? Aus welcher Himmelsgegend weht der Wind? Welche
Winde herrschen vor? Wie sehen die Bäume aus? Warum fielen die
Blätter und Früchte ab? Was hörte bei den Pflanzen auf? Was erlischt
aber nicht ganz in ihnen? In welchem Zustande befinden sie sich jetzt?
Wo sind die meisten Vögel hin? Warum? Welche blieben da als Stand-
Vögel? suchen jetzt unseren Wohnort auf? streichen umher als Strichvögel?
Wo verbirgt sich das Wild? Wo steckt wohl das Eichhörnchen? der Hamster?
der Igel? der Engerling? die Schmetterlingspuppe? der Frosch? zc. Was
thun sie in ihren Schlupfwinkeln?
b. Das Thermometer sinkt; die Wärme nimmt ab, die Kälte zu.
Bei Nullgrad erstarrt das Wasser zu Eis; es war flüssig und wird nun
fest: es friert. Der Nebel auf den Wiesen gefriert zu Reif, der Nieder-
schlag am Fenster zu Eisblumen. Auch die Nebel in der Luft ge-
frieren und wirbeln als Schnee in Flocken herab: es schneit. Wer hat
einmal einige Schneeflocken mit der Schiefertafel aufgefangen? Sie be-
stehen aus sechseckigen zarten Sternchen. Die Flocken lagern sich auf der
erstarrten Erde und bilden eine weiche, warme Decke, welche die Saat
des Feldes vor dem Erfrieren schützt. An manchen Stellen hat der Wind
den Schnee zusammengeweht und die Wege verweht. Wer hat recht tiefe
Schneewehen gesehen? Die Schneedecke liegt nun wie ein weißes
Leichentuch über der Erde, aber das Leben darunter ist nicht tot; die
Natur schläft nur; sie wird im Frühlinge aufwachen und auferstehen in
neuer Herrlichkeit.
Der Frost dringt tiefer in die Erde; aber zuweilen steigt die Wärme
durch Westwinde. Dann tritt aus einige Zeit Tauwetter ein, dann
möchten die Knospen ihre Hülle schon aufsprengen, aber
„Geduld, du kleine Knospe im lieben stillen Wald,
es ist noch viel zu frostig, es ist noch viel zu kalt." (Platen, W. II. 227.)