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rief ihm lachend zu: „Die Iden des Märzes sind gekommen!"
„Aber sie sind noch nicht vorüber!" antwortete Spurinna.
Ohne sich daran zu kehren, ging Cäsar in die Curie. An der
Thüre wurde er noch durch ein Bittgesuch aufgehalten, dann
ging er sorglos aus seinen goldenen Sessel, der am Fuße der
Bildsäule des Pompejus stand. Alle Verschworenen standen
aus, um ihu zu empfangen; nur Trebouius stand am Eingang
der Curie, um den Marcus Antonius, den treusten und kühn¬
sten Anhänger Cäsars, von dessen Körperstärke und Geistes¬
gegenwart Alles zu beftìrchten war, zurückzuhalten.
Kaum hatte sich Cäsar aus seinen Sessel niedergelassen,
so drängten sich die Verschworenen um ihn herum. Voran
stand Tullius Cimber, der um die Begnadigung seines Bru¬
ders bat. Die Verschworenen unterstützten sein Gesuch. Cä¬
sar, durch ihr zudringliches Bitten unwillig gemacht, verwies
es aus andere Zeiten. Jetzt ergriff Cimber die Toga des Dic-
tators und riß sie ihm von den Schultern herab. „Das heißt
Gewalt!" schrie Cäsar. In demselben Augenblick stieß der
hinter seinen Stuhl getretene Casca mit dem Dolche nach sei¬
nem Hals, verwundete ihn aber nur leicht. „Verruchter Casca,
was machst du?" ruft Cäsar und durchbohrt mit seinem Sil¬
bergriffel des Mörders Arm: aber im Nu stoßen ihm alle
Verschworenen ihre Dolche mit solcher Wuth in den Leib, daß
mehrere von ihnen an der Hand verwundet wurden. Als
Cäsar auch den Marcus Brutus unter den Verschworenen sieht,
ruft er aus: „Auch du, mein Sohn!" Und nun sagt er kein
Wort mehr, sondern verhüllt sich ganz in seine Toga und
giebt sich ruhig allen Stößen Preis. Von 23 Wunden durch¬
bohrt, von denen aber nur eine tödtlich war, sank er an der
Bildsäule des Pompejus nieder.
Entsetzt vor dem schaudervollen Austritt flohen die Sena¬
toren auseinander; Brutus wollte sie anreden: Niemand hörte
aus ihn; auch das Volk, unter das sie mit dem Ruse der
Freiheit traten, floh bestürzt. Eine Zeit lang lag der Ermor¬
dete allein in seinem Blute, bis ihn drei Sclaven in einer
Sänfte in die Wohnung der Calpurnia trugen.