— 155 —
(Ilversgehofen jetzt Erfurt-N. und als solches mit Erfurt vereinigt).
Gispersleben-Kiliani: 1449 Einwohner. Es liegt am linken Ufer
der Wilden Gera. Der Ackerboden ist fruchtbar. Zichorienfabrik,
große Handelsmühle, Kornbrotfabrik. Auf dem Wege durch die
Geraaue wird es gern von Erfurtern besucht, zumal ein kleiner,
hübscher Park vorhanden ist. Wasserleitung. Der Ort wird schon
früh erwähnt. Den Beinamen trägt er nach seinem Kirchenheiligen.
Gispersleben wurde im 30 jährigen Krieg fast ganz zerstört und
blühte erst seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wieder auf.
Gispersleben-Viti: 1394 Einwohner. Haltepunkt der Strecke Erfurt-
Nordhausen, liegt auf dem rechten Ufer der Wilden Gera. Der
Ackerboden ist kiesig, darum weniger fruchtbar. Der Rote Berg
liefert guteu Ton, der in den Ziegelwerken am Fuße des Berges
verarbeitet wird. Große Fabrik für Eisenbauten. Seinen Beinamen
führt es uach dem Kirchenheiligen.
Kühnhausen: 476 Einwohner. Haltepunkt der Strecke Erfurt-Nord-
hausen, Abzweigstelle der Strecke Erfurt-Langensalza. Es wird
durchflössen von der Mühlgera oder dem Mahlgraben, der sich hier¬
von der Wilden Gera abzweigt, und von dem Weißbach. Der Acker-
boden ist verschieden; wenig fruchtbar ist das Steinfeld auf dem
rechten Geraufer. Die Schwellenburg, an deren Nordostfuß Kühn-
hausen lagert, ist gipsreich, darum Gipswerke und Ziegeleien im Orte.
Elxleben: 1343 Einwohner, Haltepunkt der Strecke Erfurt-Langensalza.
Es liegt an der Mühlgera, die hier den Klinger- und Spindelgraben
aufuimmt. Beide kommen von den Abhängen der Fahnerschen Höhe
und führen der Gera vor allem die Wassermassen zu, die bei starken
Regenfällen schnell talab laufen. Der Ackerboden der Geraniederung
ist fruchtbar; von geringerem Ertrag sind die westlichen Höhen. Sie
liefern Gips und Kalk, die in Kalk- und Gipswerken weiter ver-
arbeitet werden.
Walschleben: 1723 Einwohner, Haltepunkt der Sirecke Erfurt-Nord-
hausen. Es liegt an der Mühlgera. Der Ackerboden ist fruchtbar
und zum Zuckerrübenbau geeignet. Walschleben besitzt die einzige
Zuckerfabrik des Landkreises. Otto I. schenkte Walocheslebe an das
Erzstift Magdeburg.
Andisleben: 653 Einwohner. Es liegt an der Mühlgera, die hier den
Steingraben aufnimmt. Der Ackerboden ist fruchtbar; außerdem
sind ertragreiche Wiesen vorhanden. Anbau vou Arzneikräutern: Ange-
lika, Baldrian, Pfefferminze usw. 1309 Zerstörung der Wasserburg.
Gisperslebeu-K., Kühnhausen, Elxleben, Walschleben und Andis-
leben liegen an der großen Straße, die von Erfurt aus in nördlicher
Richtnng verläuft. Von Andisleben aus führt sie dann nach Gebesee
und Straußfurt weiter. Ringleben liegt abseits der Straße.
Ringleben: 727 Einwohner, Haltepunkt der Strecke Erfurt-Nordhausen.
Es liegt zu beiden Seiten der Gera, in die hier der Jordanbach
mündet. Ringleben wurde erst 1815 von Weimar gegen Nöda ein¬