an, daß ihn irgend etwas quäle, und als das Mahl zu Ende
war, zog der Oberst seinen jungen Freund in eine Ecke.
«Ich bin«, sagte er, »in großer Verlegenheit. Wie sollen
wir dm gutm Leuten diese unerwartete Bewirthuna vergütigen?«
»Um Gottes Willen«, unterbrach ihn Thorstein, «reden
sie nicht davon. Sie würden unsern Wirth kränken.«
»Ich kann mich«, erwiderte der Oberst stolz, »doch nicht von
dem Bauern bewirthen lassen; ich kann doch eine Mahlzeit nicht
umsonst annehmen, die ich ausdrücklich bestellt habe! Wir haben
uns, wie bei einem Gastwirth, uneingeladen eingefunden, und der
Mann muß einen hinreichenden Ersatz annehmen.«
Ohne eine Antwort von Thorftein zu erwarten, schritt er
auf den altm Aagesen zu, und stellte sich ihm vornehm ge¬
genüber.
»Nun, mein lieber Mann,« sagte er, »ihr habt uns köstlich
bewirthet, und da ich euer Haus verlasse, um weiter zu reisen, so
muß ich wissm, was ich euch schuldig bin.«
»Ich verstehe dich nicht,« antwortete äußerlich ruhig der Alte;
aber man merkte es wohl, welche Mühe er sich gab, seinen kei-
mmden Zorn zu bezwingen. Der Oberst schien es nicht zu be¬
merken.
»Nun,« sagte er, »ich will wissen, wie viel ich dir für die
Bewirthung zu bezahlen habe. Du magst den Preis bestimmen,
aber ohne Bezahlung verlasse ich das Haus nicht.«
Der Alte schien plötzlich verwandelt; die Augen glühten vor
Zorn, die Lippen bebten.
»Wer biü du,« rief er mit einer donnernden Stimme, »der
du es wagst, in mein Haus einzudringen, um mich zu beschim¬
pfen? Glaubst du nicht, daß ich einen armseligen, verhungerten
Dänen, wie du bist, zu bewirthen vermag, ohne sein Schenkwirth
zu sein?«
Er nahm eine so drohende Stellung an, daß der Oberst wü¬
thend seinen Degen suchte, — »will man mich überfallen«, rief
er in großem Zorn, »in einem Hause, das ich freundlich betrat?«
»Freundlich?« rief der Alte, »freundlich wagst du es zu nen¬
nen, wenn du mein Haus betrittst, um es zu beschimpfen?«
Noch immer drohte der Alte, der Oberst hatte seinen Degen
entblößt. Die Hausfrau, anfänglich wie der Alte, durch die Zu-
muthung des Fremden empört, ward doch jetzt, da alles einen