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der armen Kranken Verwendung finden. Die Pflege ist Or¬
densschwestern übertragen.
VI. Das Städtische Waisenhaus (Waisenhausgasse)
nimmt Waisen (Kinder, deren Eltern tot sind) auf. Auch
werden solche Kinder aufgenommen, für welche die Eltern nicht
selbst sorgen können, mögen sie nun krank sein oder durch andere
Gründe darin gehindert werden.
Die Kinder erhalten im Waisenhause alles, was sie nötig
haben: Wohnung, Kleidung, Nahrung, Unterricht und Erziehung.
Außerdem wird ihnen manches zur Erholung und zum Ver¬
gnügen geboten. Die der Schule entwachsenen Kinder können
sich für eine selbstgewählte Stellung im Leben vorbereiten. Die¬
jenigen, welche recht brav und fleißig sind, haben Aussicht auf
ansehnliche Geldgeschenke aus milden Stiftungen.
Das „Evangelische Krankenhaus" und „Evan¬
gelische Waisenhaus" liegen an der Kerpenerstraße.
VII. Das Städtische Invaliden Haus (Buschgasse).
In dasselbe werden gebrechliche oder durch hohes Alter
hilflos gewordene Personen aufgenommen. An dem Jnvaliden-
hause ist ein großer Garten zum Aufenthalte und zur Erholung
seiner Bewohner.
VIII. Das Klara-Elisen-Stift (Notgerberbach)
ist bestimmt für arme Mitglieder der evangelischen Gemeinde,
welche altersschwach, hilflos oder unheilbar krank sind. Sie erhalten
darin alles, was sie zum Leben nötig haben, und wenn sie krank
sind, auch unentgeltliche ärztliche Behandlung. Die Pflege wird von
evangelischen Schwestern (Diakonissinnen) besorgt. Die Anstalt ist von
den evangelischen Eheleuten Karl und Mathilde Joest zum An¬
denken an ihre verstorbenen Töchter Klara und Elise gestiftet
worden.
IX. Das Israelitische Asyl
an der Ottostraße in Ehrenfeld wurde von den Brüdern E l tz b a ch e r
gegründet. Es enthält ein großes Krankenhaus, in welchem .nicht
nur Israeliten, sondern auch Andersgläubige aufgenommen werden,
und ein Haus für alte und invalide Leute, die hier verpflegt werden.
X. Die T a u b st u m m e n a n st a l t (Hosengasse).
In derselben erhalten taubstumme Kinder den fürs Leben nö¬
tigen Unterricht.