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Gemahls. Nun aber ward es dem Burgherrn selbst unheimlich. 
Er glaubte auch, der Schildknappe sei ein böser Geist und ließ 
ihn gehen. 
Doch bald tat es dem Herrn leid; denn einen so treuen 
Knecht bekam er nie wieder. Der Schildknappe war kein böser 
Geist, sondern einer von den guten Elfen. Für seine Dienste 
hatte er von seinem -Herrn Geld zum Lohn erhalten. Dafür 
kaufte er sich eine Schelle; die hing er an einer schönen Stelle des 
Waldes auf. Wanderer, die das Glöcflein läuten hörten, fanden 
den schönen Ort. Es gefiel ihnen hier so gut, daß sie in dem 
freundlichen Tale Hütten aufbauten. So entstand nach und nach 
eine Stadt. Weil die Stelle, an der der Schildknappe sein Glöck- 
lein aufgehängt hatte, das Elfenfeld hieß, nannte man die neue 
Stadt Elfenfeld oder Elbenfeld und später Elberfeld. 
6. Wie die Wupper entstand. 
An einem schönen Sommertage wanderte ein Zwerg über 
unsere Berge. Seine zarte £cmd führte als Stütze einen Stab. 
Aus dem Antlitz leuchteten ein Paar freundliche, milde Augen. 
Man sah's dem Männlein an, daß es nur ausgezogen war, um 
den Menschen Wohltaten zu erweisen. 
Doch wurde das Zwerglein selber von Hunger geplagt. Da 
begegnete dem kleinen Wandersmann eine arme-Frau. An 
ihrem Arm trug sie ein Körbchen mit duftenden Erdbeeren, die 
sie in einem fernen Tal für ihre hungernden Kleinen gepflückt 
hatte. Sie bemerkte die Not des Zwerges. Schnell trat sie heran 
und reichte ihm die Früchte dar. Der Zwerg, hoch erfreut über 
das gute Herz der Frau, aß die Erdbeeren. Daraus sprach er 
zu seiner Wohltäterin: „Sprich eine Bitte aus, ich will sie dir 
erfüllen." Die Frau besann sich eine Weile. Da ihr Verlangen 
nicht aus Silber und Gold gerichtet war, sprach sie: ..Willst du 
mir eine Gnade erweisen, so tue Gutes an meinen Kindern und 
an diesem rauhen, unwirtlichen Lande." 
Darauf befahl ihr das Zwerglein: „Grabe an dieser Stelle 
nach. Es wird eine Quelle hervorsprudeln, die der ganzen Ge- 
gend zum Segen gereichen soll. Gold und Silber wird sie her- 
vorzaubern und besonders die Stelle beglücken, wo du die Erd- 
beeren gepflückt hast." Der Zwerg verschwand. Die Frau tat 
nach dem Befehl des Männleins. Alsbald quoll ein silberheller
	        
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