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Ein Männlein aber war ganz besonders lustig. Das tanzte 
abseits von den andern aus einem Felsblock. Es machte -ganz 
ausgelassene Sprünge. Dabei warf es sein silbernes Hütchen 
in die Luft und fing es geschickt wieder auf. 
Auf einmal tönte lauter Wehruf durch die Stille der Nacht. 
Die lustige Musik verstummte, die fröhlichen Tänzer hielten inne 
und eilten dahin, woher der Schreckensruf gedrungen war. Da 
stand traurig das Männlein auf dem Felsblock. Sein silbernes 
Hütchen, mit dem sich die Zwerge unsichtbar machen konnten, 
war ihm bei seinen lustigen Sprüngen in die Wupper gefallen. 
Ratlos liefen die kleinen Leute am Ufer auf und ab, aber keiner 
konnte helfen. 
Da trat der biedere Schmied hervor und rief hinüber: 
„Männlein, ich habe dein Hütchen fallen sehen. Wenn du bis 
morgen früh Geduld haben willst, so will ich es dir herbeischaffen: 
ich habe solche Freude gehabt an eurer Musik und an eurem Tanz, 
nun will ich euch auch einen Dienst erweisen." Das 
Völkchen war hoch erfreut, und der kleine Mann sagte: „Ich will 
es dir reichlich lohnen." 
Am anderen Morgen machte sich der Schmied noch vor 
Sonnenaufgang auf, um nach dem verlorenen Hütchen zu suchen. 
Das Zwerglein war auch schon da und rief ihm einen guten 
Morgen zu. Es freute sich, daß der Mann so pünktlich sein Ver- 
sprechen erfüllte. Bald hatte der gute Schmied das Hütchen ge- 
funden und reichte es dem kleinen Mann hinauf. Der sprang vor 
Freude noch viel höher als den Abend vorher. Dann holte er 
einen großen Edelstein von wunderbarem Glänze hervor und 
wollte ihn dem Schmiede für seinen Liebesdienst schenken. Der 
Schmied aber nahm den Lohn nicht an und ging ruhig nach Hause 
an seine Arbeit. 
Unter fröhlichem Pfeifen und Singen teilte er einen mäch- 
tigen Block Eisen in kleinere Stücke, die er am nächsten Tage zu 
schlanken Stangen schmieden wollte. Wie groß aber war sein 
Erstaunen, als er am andern Tage in seine Werkstatt trat und 
die ganze Arbeit schon getan fand. Da waren die Eifenklumpen 
zu feinen Stangen ausgereckt und lagen da fein säuberlich in 
Reihen aufgeschichtet. „Ei," dachte der Schmied, „wenn das ein 
Spaß ist, den sich mein Nachbar gemacht hat, so kann ich's mir 
wohl gefallen lassen." Er sragte hin und wieder in der Nachbar- 
schaft, aber niemand wußte von der Sache.
	        
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