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hat es dir genützt?" — „In meinem siebenten Jahre 
besuchte ich die Sonntagsschule in London, wo der Leh¬ 
rer die Güte hatte, mich in der Bibel lesen zu lehren. 
So jung ich war, so erkannte ich doch bei dem Lesen 
dieses Buch, daß ich, als Sünder, höherer Hülfe bedürfe; 
aber es lehrte mich den Erlöser kennen. Run, da ich 
vor Ihm Gnade zu finden hoffe, preise ich Ihn und 
schäme mich nicht, Ihn vor Menschen zu bekennen." 
Hierauf bot der Aufseher, um ihn noch starker 31t prü¬ 
fen, 6 Schillinge für seine Bibel. „Nein, nein!" rief 
er aus, „nie werde ich sie verkaufen; sie war mir auf 
meiner Reise von zu großem Nutzen; wenn mich hun¬ 
gerte und ich vor Ermattung beinahe erlag, so setzte 
ich mich neben an den Weg, las in meiner Bibel und 
faßte wieder Muth." Man fragte ihn alsdann, was 
er und sein Bruder thun würden, wenn ihnen ihr Oheim 
seine Fürsorge verweigerte? „Wenn auch Vater und 
Mutter uns verlassen," sprach er, „so wird doch der 
Herr für uns sorgen." 
63. Du sollst den Feiertag heiligen. 
Ein christliches Ehepaar lebte mit einander in ei¬ 
ner vergnügten^ Ehe. Der Mann starb, und die Frau 
verheirathete sich wieder. Aber ihr zweiter Mann konnte 
die Gottesfurcht nicht an ihr leiden. Am Sonntage 
durfte sie kein Buch in die Hand nehmen, um zu ihrer 
Erbauung darin zu lesen, und mußte meistentheils auch 
die Kirche versäumen, weil sie genöthigt war, zu nähen, 
und die zerrissenen Kleider auszubessern; wie solches bei 
Vielen die Gewohnheit ist, indem sie sich einbilden, sie 
könnten nicht durch die Welt kommen und würden in 
ihrem Verdienst zurückbleiben, wenn sie den Sonntag, 
seinem Endzweck gemäß, dem Herrn heiligten, und an 
demselben Ruhe für den Leib und Nahrung für die Seele 
suchten. Der Frau, die mehr Glauben hatte, war die 
Zumuthung ihres Marines eine unerträgliche Last. Sie 
flehte zum Heinm, Er möchte ihr beistehen, daß sie mit 
ihrem Manne eine christliche und vergnügte Ehe führen 
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