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Amerika. 
freilich in einzelnen Distrikten, in eingeschlossenen Thälern und Kü¬ 
stenstrichen, bis 350 R. und darüber steigt. So wie Amerika in sei¬ 
nen wirthbarsten Theilen weit entfernt von der übrigen Welt ist, so 
finden sich hier in Rücksicht auf Produkte und E. manche Eigenthüm- 
lichkeiten, während der nur durch die 25 M. breite Beringsstraße von 
Asien getrennte nördlichste Theil in beider Rücksicht viel Ähnlichkeit mit 
jenem Erdtheile hat. Kein anderer Erdtheil hat so viele eigenthüm- 
liche Produkte, aber keinem fehlen auch so viele der übrigen. Reich 
an den wichtigsten Erzeugnissen ist Amerika besonders durch die Euro¬ 
päer geworden, die sie zum Theil erst dorthin brachten oder wenigstens 
erst recht benutzen lehrten. Welche Produkte fanden die ersten.Ent¬ 
decker bereits? a) Ganz diesen: Erd thei le eigenthümlich: 
Taback, Kartoffeln, Vanille, Kakao, Orleans (Ruku), 
Zuckerahorn, Mahagoni, Fernambuk, Sassafras, Quas- 
sia, Chinarinde, eine Art Mais, außerdem mancherlei Arznei- 
und andere Pflanzen; den Bison (Bos bison), das größte Landthier 
Amerikas, den Bisam stier (Los moschatus) nur jenseits 66° N., 
das Llama (ljama), die Vicunna (wikunja), das Alpaca und 
den Guanaco, Jaguar und Kuguar, zwei Tigerarten, den Ta¬ 
pir, Tajasfu, das Faulthier, den Ameisenbär, das Gür¬ 
telthier, Meerschwein, verschiedene Arten von Meerkatzen, 
das Stinkthier, den Bären mit weißer Stirn, eine große Hirsch¬ 
gattung, Eichhörnchen, die in der Erde leben, eine Art Strauß, 
den Puter (Truthahn), den Kondor und Kolibri, die Klapper¬ 
schlange, den Zitteraal u. a. Die Platina, erst 1736 ent¬ 
deckt, wird jetzt auch im Ural gefunden; der wahre Smaragd ist 
aber wahrscheinlich nur Amerika eigen. Auffallend ist der Mangel 
großer Landthiere, besonders in S. Amerika; auch an Muth und Stärke 
können sich diejenigen Thiergeschlechter, welche denen der alten Welt 
ähnlich sind, mit letzteren nicht messen; dagegen scheinen ausgestorbene 
Geschlechter, das Megatherium, der Mammut, Maftodont 
u. a. nach ihren in N. sich findenden Gebeinen von ungeheurer Größe 
gewesen zu sein. — b) Mit anderen Ländern gemein hat es: 
das Elen, Rennthier, den Bären, Wolf, Fuchs, Biber, 
die Seeotter, den Hasen, Hund, aber nur im äußersten Norden, 
Affen, Papagei, Seehund, die Biene, Schildkröte, Rie¬ 
senschlange, verschiedene Palmen, Zedern, Eichen, Buchen, 
Maulbeerbaum, verschiedene Nadelhölzer, Bataten, Aams, 
Mais, Indigo, Pi sang, Wein, Südfrüchte, Flachs, Hanf, 
alle Metalle, viele Arten Edelsteine, Salz und viele andere.— 
Durch Europäer sin d hierher gebracht: alle Europäischen 
Hausthiere, unter denen Pferde und Rinder zu Tausenden 
jetzt völlig wild leben, Getreide, Zuckerrohr, Reis, Kaffee, 
Baumwolle, Brotbaum, verschiedene Gemüse- und Obstar¬ 
ten u. a. Auch die E. Amerikas bilden eine von allen übrigcnMen- 
schengeschlechtern verschiedene Rasse; nur im äußersten N. sind die Es¬ 
kimos Mongolischen Stammes, aber offenbar aus Asien einge- 
waudert. Die Grundfarbe der eigentlichen Amerikaner ist roth, 
welches bei einigen Stämmen in fast Europäische Weiße, bei andern
	        
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