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klage. Als er jedoch sah, das; er verurteilt würde, wartete er den
Gerichtstag nicht ach sondern entfernte sich aus Rom. Das Volk
verurteilte ihn abwesend zu lebenslänglicher Verbannung.
Coriolanus war nach Antium, einer Stadt der Volsker,
gegangen, wo ihn sein Gastfreund Attius Tullius bereitwillig auf¬
nahm. Hier brachte er es dahin, daß die Volsker gegen die ihnen
verhaßten Römer den Krieg erklärten. An der Spitze eines vols-
kischen Heeres drang Coriolanus bis in die Nähe von Rom vor
und lagerte sich fünftausend Schritte weit von der Stadt. Weit
ititb breit verwüstete er die Ländereien der Plebejer, verschonte
aber die der Patricier, entweder um seinen Haß gegen jeue au
den Tag zu legen, oder um beide Parteien gegeneinander auf¬
zureizen.
Rom befand sich in der größten Gefahr. Von außen wütete
der Feind, im Inneren die Kämpfe zwischen Volk und Senat.
Endlich ward eine Gesandtschaft der vornehmsten Patricier an
ihn abgeordnet, kehrte aber unverrichteter Sache wieder zurück.
Dann wurden Priester mit allen Zeichen ihrer Würde abgeschickt.
Coriolanus empfing sie mit großer Ehrerbietung, doch auch sie
richteten nichts aus. Endlich gingen Veturia, die Mutter des
Coriolanus, und dessen Gemahlin Volumnia mit den Kindern
nebst anderen römischen Matronen ins volskische Lager. Als
Coriolanus von ihrer Ankunft hörte, eilte er auf seine Mutter
zu, um sie zu umarmen. Allein Veturia wich seinen Umarmungen
aus und klagte über das Unglück, das ihr eigener Sohn über sie,
ihre Enkel und ihr Vaterland brächte. Diese Klagen bezwangen
die Rachsucht des Römers, und von kindlicher Liebe besiegt rief
er aus: „Mutter, das Vaterland hast du gerettet, aber deinen
Sohn auf ewig verloren!" — Er führte hierauf das Heer in das
Gebiet der Volsker zurück, von denen er bald nachher erschlagen
ward. Rach einer anderen Sage soll er als Verbannter ein
hohes, aber kümmerliches Alter in der freudelosen Fremde erreicht
haben.
36. Hannibals erstes Auftreten.
Ludwig Stacke.
Einige Jahre nach dem ersten punischen Kriege ging Hannlkar
Barkas, ein unversöhnlicher Feind der Römer, nach Spanien, um
durch die Reichtümer und großen Hilfsmittel dieses Landes seinem
erschöpften Vaterlande wieder aufzuhelfen und neue Kräfte gegen
Rom zu gewimlen. Als er im Begriffe war abzureisen, bat ihn