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XI. Gedanken und Stimmungen.
Der Kätner lehnt zur Tür hinaus,
behaglich blinzelnd nach den Bienen;
sein Junge auf dem Stein davor
schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr.
4. Kaum zittert durch die Mittagsruh'
ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten.
Dem Alten fällt die Wimper zu,
er träumt von seinen Lonigernten.
Kein Klang der aufgeregten Zeit
drang noch in diese Einsamkeit.
Theodor Storm.
101. Frühling der Leide.
Auch die Leide blühet Jahres einmal,
und es ist kein Leben so trostlos,
daß ihm die Freude nicht nahet
einmal.
5 Sommer ist Frühling der Leide,
blumig liegt sie, die starr erst,
bienendurchsummt, in genesener Frische,
keine Strecke ist ihr öde mehr,
alle grünen.
10 Aufgebrochen ist die Blüte,
die sie eigen erziehet,
und mit ihrer rosenroten Glocken
lieblicher Anmut,
auf dem zierlichen Stengel genährt,
15 schmücken sich Bräute selbst,
lieblicher noch als jene.
Auch was sonst sie an Zierden trägt,
ob auch spärlich,
zeigt sein kräftig Dasein
20 in der fröhlich derben,
lebhaft leuchtenden Farbe.
Scharlach wechselt zumeist ihr
mit tief gelbem Schmelze.