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größere Kirche erbaut worden, ob aber, wie ein Geschichtsfreund
aus den Überresten schließen wollte, eine dreischiffige Hallenkirche,
mag dahin gestellt bleiben.
Doch schon 1468 wird die Kirche als baufällig bezeichnet.
St. Avold zog seine Mönche zurück, und Saarbrücken stellte
wieder Geistliche daselbst an. In der Nähe der Kirche stand
das Pfarrhaus und die Nebengebäude, ein Dorf war nicht da.
Allmählich zerfiel die Kirche, die Steine wurden weggeschleppt.
Erst 1685 wird der Anfang zur Gründung eines Dorfes gemacht,
indem ein bestimmter Teil aus dem Emmersweiler Bann aus-
geschieden und einem fremden Ansiedler überwiesen ward. 1696
melden sich vier Bauern aus dem Lothringischen, die ebenfalls
Wald zur Ausstockung und Bau von Häusern unter gewissen
Vergünstigungen erhielten. So entstand das Dorf St. Nikolas,
dessen Bann 1810 durch die französische Verwaltung etwas ver-
größert ward. 1756 standen hier 16 Häuser, in denen 12 Ge-
meinsleute — Vollbauern — und 7 Hintersassen wohnten. 1802
lebten im Orte nach der französischen Feststellung 26 Familien
mit 119 Seelen. 1717 ist die Rede von einer Glashütte, die
in der Nähe angelegt worden, aber anscheinend nicht lange be-
standen hat. — Die Katholiken gehören heute zur Pfarrei
Emmersweiler.
Anhang.
Im nachfolgenden laffe ich noch einige Sagen aus dem
ersten und zweiten Hefte der Mitteilungen des historischen Ver-
eines (1846—52) und aus den Bildern aus Saarbrückens Ver-
gangenheit von Kniebe (1896) abdrucken, die unserem Geschlechte
kaum mehr bekannt sein dürften.
1. Zu Fechingen, Seite 49.
Es geht die Sage, daß auf Friedrichiugen und dem
gegenüberliegenden Benningen in alten Zeiten Dörfer gestanden
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