Full text: Atlas für bayerische Volksschulen

pas pönicjretcb '^Sapera. 
Unier fcpôneê ©eimatlanb ift ©apern. ©on lutter ©atur mit 
reichen ©oben auêgeftattet, bietet eê alleê, ma8 ein Sanb fcpüti unb perr= 
lief» maept, maê baê Sluge erfreut unb baê ©erj entjücft: pimmelragenbe 
©ebirge unb lieblicpe Später, blipenbe Seen unb raufepenbe (Ströme, 
golbene Saatfelber unb rebengefepmüdte ©eräuge. Unb biefe abmecpêlungê= 
reichen Sanbfdjaften fcpmiiden Scplôffer unb ©urgen, Kirdjeu unb ißaläfte, 
alte dieid)ê= unb ©efibenzftâbte, malertfcpe Dörfer unb blitpenbe Sabriï= 
ftäbte, Beugen non bem frieblidjen unb arbeitsfreien (Sinne unfereê SSoI= 
ieê, baê fid) mürbig ben übrigen Stämmen unfereê großen beutfepen 
©aterlanbeê anreipen barf. Über unferm Heimatlanbe enblicp maltet ein 
dtegent, ber in roaprpaft Paterlicper ©tilbe beforgt ift, baê ii)m treu er= 
gebene ©oit gliidlicp ju macpen. 
Surcpmanbern mir nun in flüchtigen Schritten unfer fchôneê ©apern= 
lanb. 
2Page unb IBeflattbieife. ©in ©lid auf bie Sorte lehrt, bafä 
©apern ein Seil Sübbeutfcplanbê ift unb auê 5mei ungleich gropen ©e= 
bieten beftehh auê ©apen bieêfeitê beê ©peiné unb ber fßfals 
fenfeitê beê ©peiné (recptê= unb liniêrpeinifcpeê, bieêfeitigeê unb jen= 
feitigeê Samern). Surcp melche Sanber merben biefe beiben ©ebiete 
gefchieben? 
sJîtltütlïdjc unb pol'tttfcfje ©retten. Sie ©rennen ©apernê 
finb grôptenteüê fehon Bon ber ©atur oorgejeidjnet. ¡gm Süben mirb 
bie ©renjmarte burch ben ©obenfee unb bie Sllpen gebilbet. Siefe 
trennen ©apern Bom Kaifertum Dfterreidj unb jmar bon ©orarlberg, 
ber gefürfteteu ©raffepaft Sitol unb bem ^erjogtum Salzburg. igm 
Dften mirb ©apern burch bie Saljad), ben igrtn unb ben ©öpmermalb 
gleichfatlê bon Dfterreid) gefchieben unb jmar bom Erzherzogtum Dfter= 
reid) unb bom Königreich Böhmen, !gm ©orben bezeichnen bie ©atur= 
grenzen ber granfen= unb Spüringermalb unb bie Ürljou. Sllê @renj= 
läuber folgen hier nebeneinanber: baê Königreidj Sachfen, bie tpürin= 
gifepen Staaten unb baê .Königreich ©reupen. Sie SBeftgrenje mirb nur 
an jmei Stellen burdp glüffe bezeichnet, am 9Jîain füblicp bom Speffart 
unb an ber ¡gller. Hier grenzt ©apern an baê ©rofîherzogtum Reffen, 
an baê ©ropperzogtum ©aben unb an baê Königreich SBürttemberg. 
Sie natürliche Dftgrenze ber ©falz bilbet ber üîl^ein, bie Sübgrenze 
bie Sauter. Ser ïliljein trennt bie ©falz bom ©ropperzogtum ©aben, 
bie Sauter teilmeife bon ben ©etcpêlanben ©lfap=Sotpringen. ¡gm SBeften 
unb ©orbmefien mirb bie ©falz bom Königreidj ©reupen, im ©orboften 
bom ©rofîherzogtum Reffen begrenzt. 
$rö|je unb ©inmolinerzulff. Sie ©röpe ©apernê betragt 
76000 qkm, feine ©inroopnerznpl 6150000. ©ê ift feinem glädjenrautn 
nach in Sübbeutfcptanb ber gröpte, in Seutfcplanb ber zmeitgröpte Staat, 
©on ganz Seutfcplanb aber beträgt fein glädjenrautn y7, feine ©ebölfe- 
rungêzahl etmaê mehr alê Vio. 
Saê recptêrpeinifcpe ©apern mirb burch ben Sonaulauf in zmei Seile 
gefchieben, in ©orb = unb Sübbapern. SSelcpe ©rooinzen gehören z« 
jebem biefer ©ebiete? 
Bie t>arçerif4>en 2llpen. 
|>ie bepfeißen. Sie baperifepen Sllpen finb ein Hochgebirge, 
b. p. ihre pöcpften ©ipfel erheben fid) mehr alê 2000 m über ben 9©eereê= 
fpiegel; bie ¿ugfpipe, ber ^öc^fte ©ipfel ber baperifepen Sllpen, erreicht 
nahezu 3000 m. Sieê ift bon ber größten ©ebeutung für baê Klima, 
baê ©flanzen», Sier= unb Sienfchenleben in ben 211pen. DJÎit ber zu= 
nehmenben |mfye ber Serge berminbert fiep nämlicfj bie SBärme, unb 
infolgebeffen gept auep baê fßflanzenleben nllmäplid) zutücf. Saper merben 
bie üllpeit in ben unteren ©epängen biê gegen 1800 m DJÎeereêpôpe noep 
bon prächtigen Saub= unb Jtabelmälbern beileibet, unterbrochen bon 
meiten Sßiefenflädjen; eê ift bieê pauptfächlicp baê ©ebiet ber Holzarbeiter 
unb ^ôgbï- Sann aber pört ber Sautmoucps auf, unb eê folgen bie 
blumenreichen 811 p en m ei ben, bie nur im Sommer bom Sennen mit 
feinen Siepperben bezogen merben. ©ei 2700 m enbtid) ift feine ©obem= 
nupung niepr möglich; ^en faplen gel§ beden nur nod) Schnee unb @i§. 
Sie ilfgätter ilfyett erftreefen fid) zmifepen ©obenfee unb Sed) unb 
merben burep bie 311er entmäffert. Kein anberer Seil ber baperifepen 
Sllpen befipt fo graSreidfe unb fo au§gebepnte ©ergmiefeit (©iatten) mie 
ba§ Sllgäu. ga, oft beileiben biefelben nod) bie ©ipfel ber ©erge unb 
ermöglichen fo jene blüpenbe ©inberzuept, bie ber ©eid)tum be§ 8llgäu§ 
ift. Überbie§ paben bie Sllgäuer auep bie zoplreicpeit ©ergmäffer Uielfacp 
ber $nbuftrie bienftbar gemaept, fo baff bie meiften größeren Drte gnbrifen 
befipen. 97ur im füblicpften Seite ragen unmirtlidje Kalffd)rofen auf, fo 
ber HDlibD9ed 2600 m, unb bie ©iäbelegabel, 2650 m. ^äuftg be= 
fliegen mirb ber au§fid)t§reidje ©rünten, 1700 m, bei gmmenftabt. 
Sie HouPtorfe SlllgäuS liegen im freunblicpen jgUcrtpale: Dberft = 
borf, Sontpofen, gmmenftabt; Kempten, 19000©., ift bie größte 
unb inbuftriereiepfte Stabt be8 81lgäu§; im ©obenfee Sinbau. Siefe 
Drte gepören bem Kreife Sdjmaben unb Steuburg an. 
pte ßapertfdiejt JÜpen iw engere« Sinne erfüllen bnS ©ebiet 
Zmifepen Seel) unb ¡gnn. 3pre nörblicpen ©orberge finb äpnlid) ben 
Sllgäuer 811pen, befonberg um ©iie§bad), reich n>< grünen ©catten. ©e= 
rüpint ift baper bie ©iieSbacper ©inberraffe. Sagegen setgeit bie pöcpften 
Ketten ber baperifdjen Sllpen, zu beiben Seiten ber oberen 3far, ba§ 
SBetterfteingebirge mit ber 3u9iPifeei 2960 m, unb ba§ Kar* 
menbelgebirge, öielfatp faple, naefte Kalfmänbe mit tief perabfteigenben 
Sdjuttpalben. 91 ur bie unteren ©erggepänge bedt 28alb. SeSpalb tritt 
pier bie ©inberzudjt zurüd, bie Sllpler leben pauptfädjlid) Pon ^ul^arbeit, 
glöperei, Köplerei unb 3^9^- ©ielbemunbert unb Bielbefucpt finb bie 
fcpöneit unb 5ai)ireid)en Seen am dianbe ber baperifdjen Sllpen: ber 
Staffelfee bei ©turnau, ber KocpeV unb ber Sßaldjenfee am gufje be§ 
HerzogftanbeS, ber $egern= unb ber Scplierfee mit ben gleichnamigen 
Drten. ©röpere gnbuftrieorte mie im Sllgäu feplen. ©erüpmt finb 
Dberammergau burep fein ißaffionSfpiel unb feine Holzidjitilgerei, 
5ßartenfircpen unb ©armifcp an gitpe ber oielbeftiegcnen Qugfpipe, 
©Mttenmalb burep feine ©eigenfabrifation. 
Pie ^ttfzßnrger pfpen nepmen ben öftlicpften Seil ber baperi= 
fcpeit Sllpen zmifepen 3nn unb Salzach ein. 3pre pöcpften, meift plateau= 
förmigen ©rpebungen reipen fiep um ben KönigSfee: ber zmeigipfelige 
SBapmann (2700 m), ber fagenreiepe Untermberg (2000 m) unb ba8 
Steinerne ©ieer (2560 m). Ser dieieptum ber KönigSfeer Sllpen liegt 
neben ipreit SBälbern in ben gropen Salzlagern bei ©ercpteSgaben, 
bem fcpönftgelegenen Drte be§ ©ebieteS. ©ielbefucpt ift ferner auep baS 
©ab dleicpenpall. Sie baperifepen unb Salzburger Sllpen gepören 
bem Kreife Dberbapern an. 
Die f$roätof4)=baperifcl;>e lio^ebene. 
Sin ben Storbfup ber Sllpen legt fid) als eine fepiefe ©beite bie 
fcpmäbif(p=baperiidje ¡pofyebme, bie fiep, mie ber Sauf ber ©emäffer leprt, 
Pon Süben naep ©orbett unb ©orboften abfenf't. Sßelcpc ©ebirge um= 
fcpliepen fie im 91. u. S.? SBelcpe gliiffe im D. u. SS.? Spie Hope 
fteigt Pon 300 m bi§ 700 m an; jßafiau liegt 290 m, SJlündjeit 520 m. 
Sie HauPtflüffe ber Hocpebene, bie 3U(-% ber Secp mit ber SBertad), bie 
3far mit ber Soifadj unb Slmper, enblid) ber 3rm mit ber Salzad), 
ermeifen fiep al§ ungeftüme Söpne ber Sllpen. Sie paben einen rafepen 
Sauf, einen jepr ungleicpmäpigen SSafferftanb, füpren Piel Scpotter unb 
Sanb au§ bem ©ebirge in bie ©bene perab unb finb baper nur mit 
glöpen, niept mit Scpiffen befahrbar. 
§ecnfanb ber $0(ffeßcne. Sen füblicpen Seil ber Hodps 
ebene erfüllen gafjlreic^e, lanbfcpaftlicp meift reizBotle Seen, fo ber 
Stmmer=, 3Bürm= unb ©piemfee. Sa§ Klima ber Seezone ift faft nod) 
fo raup mie in ben Sllpen, ber Scpotterboben ift menig ergiebig, meSpalb 
2Siefcn= unb SSalbmirtfcpaft Porperrfcpt mie im ©ebirge. Stur um ©i ieS= 
bacp, ißeipenberg unb Penzberg ernäprt ber ©ergbau auf Kopien
	        
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