Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerbd.]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

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die Täler mit einem saftigen, vollen Grün; auch fehlt es nicht an Blüten 
mancherlei Art, und die Wärme steigert sich mit jeder Stunde, da die 
abkühlende Nacht nicht eintritt. Aber an Kirschen und Birnen ist nicht 
zu denken, ja nicht einmal an Kartoffeln, und Brot aus Roggen gilt als 
Leckerbissen. — Wer dort wohnt, der bekommt keinen andern Baum zu 
sehen als die Tanne oder die Birke, und wer aus unserm Vaterlande 
dorthin ziehen will, der nehme nur Abschied von den Buchenwäldern und 
Obstbäumen, von der Weinrebe und den Weizenfeldern. Anfangs begleiten 
ihn zwar noch alte Bekannte: Äpfelbäume, Birnbäume, Buchen und Eichen; 
Landschaft in Nordgrönland. 
aber je weiter er reist, desto mehr bleibt ein Baum nach dem andern zu— 
rück, bis er zuletzt nur noch die düstere Tanne und die zierliche Birke 
neben sich schaut. Aber recht bald sind auch diese zu Zwergen zusammen— 
geschrumpft, die kauernd hinter Klippen und Schluchten Schutz suchen. 
Hält er immer noch nicht an in seiner Wanderung, so nehmen auch 
diese Zwerglein von ihm Abschied. Nun erinnert ihn nur noch ein 
Weidengebüsch an sein Heimatland, bis auch dieses verschwindet, Heide— 
kraut das endlose Wellenland überzieht und Moose und Flechten den 
Boden polstern. 
3. Das Blöken der Schaf- und Rindviehherden hat sein Ohr schon 
längst nicht mehr vernommen. Die Menschen, die er hier und da etwa 
antrifft, kommen ihm fremdartig vor, kleiner als daheim, mit einem andern
	        
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