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Das VII. Buch, von Italien.
schöne und überaus berühmte Stadt an der Tyber, welche
ehedessen die Hauptstadt in ganz Italien und bey nahe der
ganzen Welt war. Sie ist auch noch jetzo wegen der präch¬
tigen Gebäude, der kostbaren Alterthümer und der vielen
Merkwürdigkeiten, eine der vornehmsten Städte in der
Welt, woselbst auf 200020. Einwohner sich befinden sollen.
Sie lag ehedcssen auf 7. jetzo auf 12. Bergen, und begriff
in ihrem Unfange auf 4. bis ^.Meilen. Jetzo brauchrman
3. bis 4.Stunden, wenn man sie umgehen will. DerPabsi
residirt im Winter auf dem Vaticauo, und im Sommer im
Pallast von Monte Cavallo. Die St.Peterskirche wird
vor die schönste in der ganzen Welt gehalten. Hernach folgt
die Kirche St. Johannis von Lateran, wo diePabste ge-
krönet werden. Bibliorhecken sind viele daselbst, worun¬
ter aber die vaticanische den Vorzug behalt. Die Engels¬
burg ist ein sehr vestes Schloß.
2. FRASCATI, ein Stadtgen neben Rom zur Rechten, wo
viele Pallaste sind. Hier soll das alte Tvscvlvm gestanden
haben.
3. TRIVOLI, Lat. Tidur,, eine Stadt auf einem Berge,
wo ebenfalls viele Pallaste und Garten, und ein Bischof ist,
der unter demPabste steht.
4. ANAGNI, Lat. Anagnia, eine bischöfliche Stadt.
5. TERRAClNA, eine bischöfliche Stadt mit einem
schlechten Hafen.
6. ASTURA, ein geringer Ort, wo Cicero erschlagen
worden ist. t.
7. NETTUNO, £öi.Neptunium, eine Veste Stadt mit
einem kleinen Hafen.
8. VELLETRl, Lat. Velitiae, ein lustiger Ort.
9. CASTEL GANDOLFO, ein Stadtgen mit einem
Schlosse.
10. ALBANO, Lat. Albanum. eine alte bischöfliche Stadt.
11. OSTIA, eine bischöfliche.Stadt mit einem Hafen.
In dem Kirchenstaate sind die Einwohner nichts besser, als
an andern Orren, ob gleich zu Rom eine Inquisition ist.
Sie reden alle icaliänisch, und könnten wegen der schönen
Gelegenheit, noch gelehrter seyn, wenn sie wollten. Die
-Handlung geht noch mit. Sie sind frcylich alle carholisch,
jedoch werden auch Juden gedultet. Oie Regierung führt
der Pabst, der zugleich ein mächtiger Herr ist, bey welchem der