Vorbericht.
Z
in dem gemäfigten Erdstriche gegen Mitternacht, (in xona
temperata feptentrionali) liegt: 00 ist es an einigen Orten
im Winter sehr kalt, und im Sommer sehr heiß. Immit¬
telst ist die Luft noch ziemlich gesund. Das Erdreich ist
zwar fruchtbar genug; Allein die Einwohner sind nicht ar¬
beitsam genug, folglich erbauen sie nicht so viel Gerrays,
als zu ihrem Unterhalte nörhig ist. Die reichliche Zufuhr
aus andern Landern bestärket der Portugiesen Bequemlich¬
keit, zumal, da sie an wein, Lirroncn, Pomeranzen, chi-
neftr Aepfcln, Feigen, Oliven, Rosinen, Mandeln,
Lastanr.cn, -Honig, wachs, (Del und absonderlich an Salz
einen grosen Ueberfluß haben, wofür sie sich gar leicht Ge-
trayd eintauschen können. Pferde, Schaafe. Rind- und
anderes Dich giebt es wenig, destomehr aber Maulesel. Die
vielen Maulbeerbaume ernähren unzählige Seidenwürmer,
dahero es Seide genug giebt. In den Bachen und in der
See sangt man Fische, so viel man braucht. In den Ber¬
gen könnte man Silber, Rupfer, 3imt, Bley und Eisen
gewinnen, wenn man dergleichen nicht mit leichter Mühe aus
Westindien und andern Orten in groser Menge herbekommen
könnte. Edelsteine, als Türkisse, Jaspisse, Hpacinchen rc.
findet man hier und da. Marmor und Mühlsteine bre¬
chen unvergleichlich. Man hat auch eine gute Salperergru-
be unweit Lissabon, bey welcher auch bas Fliegenkrauc ge§
funben wird.
§. VII.
Von der Abcheilung.
Portugal! bestehet aus sechs Landschaften. Zwo davon,
nehmlich Ertremadura und Leira, liegen in derMitte; Zwo,
nehmlich Enrre Minho e Douro und Tra los Monrcs
oben; und zwo, nehmlich Alenrejo und Algarbien unten.
Uni> diese wollen wir in drey Capiteln abhanbeln.
Das i. Caprrel.
Von den zwo Landschaften, welche in der Mitte He*
gen, nehmlich Exrremadura und Beira.
Der i. Abschnitt.
Von der Landschaft Exrrcniadura.
ober iiS'rREMAJPVRA, Extre-
Si 2 ¡MAQV*