i8 Das II. Buch, von Spanien.
Länge und Breite soll 160. und der ganze Umfang 600.
Meilen betragen.
§• V.
Ton dem Gewässer.
Hier hat man verschiedene Meere und Flüsse zu merken.
Von den Meeren sind es folgende:
1. Das iberische Meer, Lat. MAKE 1BERICVM, gegen
Mittag. Es ist eigentlich das mittelländische Meer.
2. Das canrabrische Meer, Lat. MAKE CANTA¬
BRIA VM, gegen Mitternacht, ist eigentlich das atlantische
Meer, welches von der Landschaft Biscaya auch das bie-
caxische Meer genennet wird.
3. Das gadiranische Meer, Lat. MARE GADITA-
NVM, gegen Abends ist abermals das atlantische Meer,
welches aber von der Insel Ladix, Lat. GADES, seinen Nah¬
men bekommt. Von diesem Meere fährt man in das mittel*
ländische durch die so genannte
4. Strasse, Lat. FRETVM GADITANVM, oder HER-
CVLEVM, ^pan. ESTRECHO de GIBRALTAR. Diese
Meerenge zwischen Europa und Afrika ist 7. Meilen lang
und 5. Meilen breit. Der erste lateinische Nähme kommt
von der Insel Ladix her, und der zweyte von -Hercules,
welcher bis Cadix gekommen, und zum Andenken zwo Säu¬
len aufgerichrer hat. Diese Meerenge ist die Thür zu bey-
den Meeren, durch welche alle Echtste fahren nrüssen, wel¬
che nach der Levante gehen, deswegen sie Straffenfahrcr ge¬
nennet werden. Auf der einen Seite in Europa ist auf dem
Berge Calpe die wichtige Vestung Gibraltar, und auf der
andern Seite in Afrika auf dem Berge Avila Ceuta. Weil
die Lorsaren das Meer immer unsicher machen, so werden
beständig an der Küste Wachtfeuer gehalten.
Es sind in Spanien mehr als 150. Flüsse. Wir beküm- <
mern uns aber nur um die vornehmsten, welche sind:
1. Der Tajo, Lat. TAG VS, welcher in Neucastilien an j
den arragonischen Grenzen entspringet, und gegen Abend <
durch Extremadura und Portugall ins atlantische Meer 1
fiüsset.
2. Der Douro, Lat. DVRIVS, entspringet in Altcastilien,
und fiüsset gegen Abend durch Portugall ebenfalls ins atlan«*
tische Meer.