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Stufe. Sie beteten Götter an, die sie sich in Tiergestalten dachten.
Ihre Hauptgottheiten, Osiris und Isis, verehrten sie unter dem
Bilde eines Stieres und einer Kuh; sogar Krokodilen, Hunden,
Katzen, dem Ichneumon, Ibis uud Sperber erwiesen sie göttliche
Verehrung.
Die Leiber ihrer Verstorbenen schützten die Ägypter durch Ein¬
balsamieren vor Verwesung. Noch heute werden solche Leichname,
Mumien genannt, in großer Menge in den unterirdischen Felsen¬
kammern Ägyptens gefunden.
VI. Die Kriechen.
Die ältesten Bewohner Griechenlands stammten aus Asien und
führten den Namen Pelasger. Sie hatten schon einen gewissen
Grad von Bildung, trieben Ackerbau, verstanden Kanäle zu graben
und ohne allen Mörtel große Bauten aufzuführen. Ihre Religion
war einfach. Sie verehrten als höchsten Gott den Zeus oder Ju¬
piter. In späterer Zeit wurden die Pelasger von einem andern
Volk, das aus Norden nach Griechenland einwanderte, unterworfen.
Dieses Volk waren die Hellenen, auch Griechen genannt. Sie
verschmolzen im Lause der Zeit mit den Pelasgern zu einem Volke.
Mit dem Aufblühen des hellenischen Stammes erwachte in
Griechenland ein Heldengeist eigentümlicher Größe. Körperstärke und
kühner Mut galten für das Höchste. Von Thatendurst entflammt,
nahmen hervorragende Männer den Kampf auf mit Riesen, Räubern
und wilden Tieren. Andere gründeten Staaten, schufen Gesetze und
unftdeu darum als Wohlthäter des Volkes bewundert und unter die
Götter versetzt. Das ist die griechische Heroenzeit. In dieselbe ge¬
hören Theseus, Herkules und andere Helden.
1. Meseus.
Schon als Jüngling zeichnete sich Theseus durch Klugheit,
Geschicklichkeit und Mut vor seinen Altersgenossen aus. Einmal
durchwanderte er einen Wald, worin sich der Riese Periphetes, der
Keulenschlägev, aufhielt. Dieser hatte eine eiserne Keule, mit welcher
er die Vorübergehenden erschlug. Auch den Theseus wollte er töten.
Theseus aber entriß dem Unhold die Keule und schlug ihn damit zu
33oden. Die Keule nahm er als Masse und Siegeszeichen mit.