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dann gegen Europa, das nun zum ersten Mahle von
den Bewohnern Astens bekriegt wurde. Sein Sn'ges-
glück scheiterte jedoch an der Tapferkeit und Freiheits-
licbe der Griechen, die sein Heer bei Marathon schlu¬
gen. Sein Sohn Terxcs wollte diese Schmach der per¬
sischen Waffen rächen, und zog mit einer ungeheuren
Kriegsmacht über die schmale Meerenge, welche, da6
Meer von Marmora mit dem ArchipelaguS verbindend,
Asten von Europa trennt, und bei den Alten der Helle-
. spont hieß. Er war anfangs glücklich, endlich aber er¬
litt er eine furchtbare Niederlage von den Griechen.
Mit ihm sank die Macht der Perser. Das Reich wurde
während der folgenden i ZOJahre durch innere Unruhen
und auswärtige Feinde zerrüttet; die bezwungenen Völ¬
ker empörten sich gegen das persische Joch und das Reich
konnte nur seine Länder in Asten und Afrika schwach be¬
haupten. Dieser Zustand der Schwäche und des Ver¬
falls, woraus sich der Staat nur zuweilen auf kurze
Zeit erhob, dauerte fort bis zu Darius Kodoman, der
zwar ein tapferer Fürst war, aber das Unglück hatte, mit
den mächtigen Eroberer, Alexander von Macedo-
nien, zusammen zu stoßen. In drei Schlachten über-
wunden, verlor er Reich und Leben, und zum ersten
Male kam die Weltherrschaft an die Europäer.
Wir wenden uns daher zu dem Volke, das vor
allen Bewohnern der alten Welt wichtig ist, weil die
Bildung, deren wir uns erfreuen, und ein großer Theil
von demjenigen, was wir in Wissenschaften und Kün¬
sten vermögen, zunächst von ihm ausging, zu den
Griechen.
Das Land, welches ste bewohnten, Griechen¬
land, ist auf drei Seiten vom mittelländischen Meere
umgeben, und hängt nur auf der Nordseite, an den
Gränzen von Macedonien, mit dem festen Lande zusam-