112
ten sie für Theben. Das Reich war von allen Seiten
bedroht, als der kluge Philipp zur Herrschaft gelangte,
und in wenigen Jahren hatte er die drohenden Nach¬
barn bezwungen, herrschte durch das Schrecken seiner
Waffen und konnte nun auf sein erstes Ziel losgehen,
sich in den griechischen Staatenbund einzudrangen. Dieß
gelang ihm um so leichter, da die Griechen, durch Un¬
einigkeit getrennt, der drohenden Gefahr nicht achteten.
Endlich, zu spat, verbanden sie sich, aber Philipp lie¬
ferte ihnen (337Jahre vor Christus) die entscheidende
Schlacht bei Chäronea in Böotien. Die Athener
und ihre Bundesfrennde stritten, würdig des lehren
- Kampfes der alten Freiheit; die Helden von Theben,
400 an der Zahl, sielen, alle vorne verwundet, und
Griechenlands Freiheit war untergegangen.
Philipp erhielt nun Sih und Stimme in dxlKRath
der Amphiktyonen, er legte macedonische VeD^Dmgen
in die griechischen Festungen und wurde von den Grie¬
chen zum Oberfeldherrn in dem Kriege gegen Persien
ernannt, wozu er sic anreizte. Mitten unter den An-
. sialten zu diesem Feldzuge ward er von einem beleidig¬
ten macedonische» Jünglinge ermordet. Ihm folgte
sein Sohn Alexander, der Erbe seiner Macht und
seiner unvollendeten Entwürfe.
Das macedonische Reich.
Philipps Ermordung veranlaßte sowohl in Grie¬
chenland, als in andern Ländern, die von Makedonien
abhängig waren, drohende Unruhen. Dñ Völker hoff¬
ten, sich von dem fremden Joche befreien zu können;
aber der zwanzigjährige Alexander trat rasch hervor,
und hatte in 2 Jahren alle diese Versuche vereitelt. DaS
kühne Theben mußte für seinen Frciheitssiun und Wider¬
stand mit gänzlicher Zerstörung büßen, und Alexander