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menden Feinde, und fiel im Gedränge des Kampfe-»
Die siegenden Türken plünderten die Etadt drei Tage
lang. Unermeßlich war die Beute, und gegen 60,000
Einwohner wurden als Sklaven weggeführt. Am
dritten Tage zog Muhammcd eln und versprach allen
Christen Sicherheit und Glaubensfreiheit. Von dieser
Zeit an war Konstantinopel, nun S tamb ul genannt,
der Sih der osmanischen Sultane.
VII. Die Entdeckung von Amerika und
die Auffindung des Seeivegs nach Indien.
Die Schifffahrt konnte selbst unter den großen
seefahrenden Vöckern der alten Welt nicht zu der Voll¬
kommenheit gelangen, welche dieselbe in später« Zeiten
erreicht hat. Sie wurden auf ihren Seefahrten nur
durch die Beobachtung des Sonnenlaufs und des
Nachts durch die Sterne geleitet, worunter ihnen der
Var oder der Wagen die nördliche Weltgegend an¬
zeigte; aber oft, zumahl wenn trübe Wolken die Ge¬
stirne verhüllten, konnten kaum andere zufällige Be¬
obachtungen, z. B. gewisse Merkmahle des Meereö,
oder der Inseln und Küsten, die unsichere Fahrt leiten.
Die Seefahrer hielten sich daher so viel als möglich an
den Küsten, und wagten sich nicht in das unermeßliche
Meer, wo unbekannte Klippen drohten und bei Stür¬
men keine Rettung war. Wie wichtig aber mußte eS
für sie fein, ein Mittel zu haben, zu jeder Zeit durch
irgend ein sicheres Merkmahl eine Wcltgegend zu bestim¬
men. Dieß Mittel war gefunden, als man entdeckt
harte, daß die Magnetnadel stets nach Mitternacht
sich richtete. Wer diese wichtige Entdeckung gemacht
habe, und wo sie gemacht worden, weiß man nicht,
nur so viel ist bekannt, daß man von jener Eigenschaft
der Magnetnadel bereits zu Anfänge des dreizehnten