Dritte Abtheilung.
Geschichte der neuern Zeit.
I. DaS Zeitalter der Glaubensreinigung.
503h* haben schon früher gehört, wie der reine Geist
der Wahrheit, den das Christenthum von seinem hei¬
ligen Stifter empfangen hatte, im Laufe der Zeiten
ausgeartet war, wie man, von wahrer Frömmigkeit
abwich und stch an äußere Gebräuche hing, und wie
die Lehrer des Glaubens, statt den Menschen durch
guten Wandel vorzuleuchten, in Unwissenheit und Laster
versunken waren und die Achtung des Volkes verloren
hatten. Ja, man fand sogar^ Geistliche, die nicht
einmahl die Quelle der christlichen Religionslehre, die
Bibel, kannten. Einzele tugendhafte Männer, die
eS auch in jenen Zeiten gab, konnten den allgemeinen
Verfall der christlichen Frömmigkeit und der Sittlichkeit
unter dem Volke nicht aufhalten, aber ste erhoben doch
mit Unwillen und edlem Muthe ihre Stimmen, die
uns beweisen, daß man schon in dem letzten Zeiträume,
den wir jetzt betrachtet haben, und besonders feit den
Zeiten der Kreuzzüge, die vielfachen Mißbräuche in der
christlichen Kirche erkannte und ste abgestellt zu sehen
wünschte. Wir wissm, wie sehr besondere die Unruhen,
welche aus den zwiespältige« Papstwahlen entstanden,
den Verfall der christlichen Kirche deförverken, aber wir