Ich will euch klar und blank die Augen wehen,
Und eure Backen will ich tüchtig bräunen,
Wie sich's für Jungen schickt. Versteht ihr mich?" —
So spricht der Herbst, und jubelnd ziehn die Knaben
Auf seinen Ruf durch Berg und Wald und Feld
Und kehren heim mit neuer Lust zur Arbeit.
71. Einkehr.
Ludwig Uhland.
1. Bei einem Wirte wundermild,
Da war ich jüngst zu Gaste;
Ein goldner Apfel war sein Schild
An einem langen Aste.
2. Es war der gute Apfelbaum,
Bei dem ich eingekehret;
Mit süßer Kost und frischem Schaum
Hat er mich wohl genähret.
3. Es kamen in sein grünes Haus
Viel leichtbeschwingte Gäste;
Sie sprangen frei und hielten Schmaus
Und sangen auf das beste.
4. Ich fand ein Bett zu süßer Ruh'
Auf weichen, grünen Matten;
Der Wirt, er deckte selbst mich zu
Mit seinem kühlen Schalten.
5. Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit,
Da schüttelt' er den Wipfel.
Gesegnet sei er aNezeit
Von der Wurzel bis zum Gipfel!
72. Vom Äbnehmen der Früchte.
Johannes Trojan
Wenn einer dir einen Korb mit Kirschen, Äpfeln oder sonstigen
Früchten zum Geschenk bringt, so wirst du ihm wohl nicht den
Korb aus den Händen ziehen oder schlagen, ihm vielleicht gar
dazu noch einen seiner beiden Arme aus dem Leibe reißen; son-