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Mongolen nicht weiter; sie hatten die Tapferkeit der Deutschen
kennen gelernt; auch schreckte sie die Menge der festen Burgen.
Nachdem sie mit den abgeschnittenen Ohren der Erschlagenen
viele Säcke zum Zeichen ihres Sieges angefüllt hatten, kehrten
sie über Ungarn nach Asien zurück.
Um diese Zeit starb Gregor IX., Friedrich's größter Geg¬
ner, und ihm folgte Jnnocenz IV. Dieser, früher ein Freund
des Kaisers, gerieth bald mit ihm in einen noch weit heftigeren
Streit, als alle seine Vorgänger. Er entfloh heimlich von Rom
aus der gefährlichen Nähe des Kaisers nach Lyon, berief eine
Kirchenvcrsammlung dahin und klagte unter vielen Thränen ihn
des Meineides, der Ketzerei und der Gottlosigkeit an. Vergehens
vertheidigte der kaiserliche Gesandte seinen Herrn; die Versamm¬
lung sprach den Bann über ihn aus und erklärte ihn seiner
Kronen und Würden verlustig. Als dem Kaiser diese Nachricht
hinterbracht wurde, gerieth er in heftigen Zorn und rief aus:
„Mich hat der Papst und seine Versammlung abgesetzt, mich
der Krone beraubt? Bringet mir her meine Krone, daß ich sehe,
ob sie wirklich verloren ist!" Und als man sie ihm hereinbrachte,
setzte er sie auf's Haupt und rief mit drohender Stimme: „Noch
habe ich meine Krone, und ehe ich sie verliere, müssen Ströme
von Blut fließen!" Diese Worte gingen in Erfüllung. Auf
Antrieb des Papstes wählten mehrere deutsche Fürsten den Land¬
grafen von Thüringen, Heinrich Raspe, zum Könige. Un¬
gern übernahm dieser die glänzende Bürde und starb schon im
folgenden Jahre vor Gram. Nun ward von Friedrich's Feinden
der Graf Wilhelm von Holland auf den deutschen Thron
erhoben. Mährend der Kaiser mit den Lombarden in Italien
kämpfte, führte sein Sohn Konrad, der nach dem Tode seine-
Bruders die königliche Würde erhielt, an der Spitze seiner Par¬
tei den Krieg in Deutschland mit diesem Gegenkönige.
Allein immer mehr verließ den Kaiser das Glück, welche-
seine früheren Thaten gekrönt hatte. Seine innigsten Freunde,
seine tapfersten Feldherren waren entweder in Schlachten ge-