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zu den berühmten Länderentdeckungen und Handelsunternehmun¬
gen, wodurch sich Portugal in kurzer Zeit zum ersten Handel¬
staate Europas emporschwang.
79. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch die
Portugiesen.
Der vorgenannte Prinz Heinrich war ein vorzüglicher Freund
der Mathematik und Schifffahrtskunde. Um seiner Neigung un¬
gestört zu leben, floh er das Geräusch des Hofes und bezog mit
mehreren gleichgesinnten Freunden ein einsames Schloß am Cap
St. Vincent. Dieses Schloß war bald der Sammelplatz aller
Seefahrer; von ihnen zog er viele Nachrichten über entfernte
Länder und Meere ein. Vorzüglich beschäftigte ihn der Plan,
einen Seeweg mn Afrika herum nach Ostindien aufzusuchen, um
die herrlichen Erzeugnisse dieses schönen Landes, die man bis¬
her durch arabische Kaufleute bezogen hatte, unmittelbar aus
Indien selbst zu holen. Die Araber nämlich kauften in Goa,
Calicut und Cochin Gewürze und andero indische Waaren, die
sie dann über den persischen Meerbusen nach Syrien, und über
den arabischen nach Aegypten brachten. Von hier wurden sie
vorzüglich von veuetianischen und genuesischen Kaufleuten abge¬
holt und um einen hohen Preis durch ganz Europa verkauft.
Der Seeweg um Afrika war damals noch nicht bekannt; man
wußte gar nicht, wie weit sich dieser Erdtheil nach Süden hin
erstreckte. Dazu waren die Seefahrer bisher durch mancherlei
lächerliche Fabeln von größeren Unternehmungen abgeschreckt
worden. Unter der Linie (Aequätor), hieß es, sei das Wasser
kochend heiß, das Land von den glühenden Straleu der Sonne
versengt und durchaus unbewohnt; an anderen Stellen wimmele
das Meer von Ungeheuern, die mit ihren riesigen Rücken das
Schiff hoch in die Luft schleuderten und zerschellten; und wie¬
der au anderen sei das Meer mit Schilf dicht durchwachsen, so
daß das Schiff, welches hineingerathe, einem kläglichen Unter¬
gänge preis gegeben sei, weil es, wie eingemauert, weder vor-
ÁHHI